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Artenförderung Gartenrotschwanz

Förderungsprojekte in Obstgärten und Siedlungsgebiet

Der Gartenrotschwanz gilt als typischer Bewohner von Hochstamm-Obstgärten. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gehen die Bestände in der Schweiz stark zurück, so dass die Art in den meisten Obstgärten heute fehlt. Im Alpenraum, in der Südschweiz und auch in wenigen Siedlungen nahmen die Bestände in den letzten Jahren leicht zu.

Die Vogelwarte unterstützt Landwirte in einem Hochstamm-Obstgartengebiet im Oberthurgau/St. Gallen bei der Umsetzung von Massnahmen für den Gartenrotschwanz. Im Siedlungsgebiet zeigen wir, wie Schutz- und Fördermassnahmen in Quartieren mit viel Grünflächen und alten Bäumen priorisiert werden können.

Bereich Förderung
Ressort Artenförderung
Thema Artenförderung, Lebensraumförderung
Lebensraum Halboffenes Kulturland, Siedlungen
Projektstart 2017
Projektstatus laufend
Projektleitung Dominik Hagist
Projektregion Freiburg, Neuenburg, St. Gallen, Thurgau, Waadt

Details

Projektziele

Das Projekt möchte die vorhandenen Gartenrotschwanzbestände mit gezielten Massnahmen erhalten und stärken. Hochstamm-Obstgärten als Lebensräume sollen aufgewertet werden und gleichzeitig wird auf die Bedeutung diese Habitats für den Gartenrotschwanz aufmerksam gemacht. Im Siedlungsgebiet sollen Gemeinden bei der Raumplanung Rücksicht auf die Bedürfnisse des Gartenrotschwanzes nehmen. Wichtig ist vor allem, alte Baumbestände zu erhalten und Grünräume aufzuwerten.

Vorgehen

Wir beraten Landwirte aus dem Projektgebiet Oberthurgau/St. Gallen zur Aufwertung ihrer Hochstamm-Obstgärten. Geeignete Massnahmen sind Strukturen wie Asthaufen, das Bereitstellen von offenen Bodenstellen mit Sitzwarten sowie kurzrasiger Vegetation durch gestaffelte Mahd, zur Verbesserung der Nahrungsverfügbarkeit. Die Einsaat von Blumenwiesen und der Erhalt von Biotopbäume wir ebenfalls gefördert. Mit speziell für den Gartenrotschwanz entwickelten Nistkasten (Typ Harr) wird das Nistplatzangebot verbessert. In der Siedlung erlauben spezifische Habitateigungskarten die räumliche Priorisierung von Massnahmen.

Bedeutung

In Hochstamm-Obstgärten wird der Gartenrotschwanz oft als Zielart aufgeführt. Eine Wiederbesiedlung, wenn die Art verschwunden ist, ist jedoch schwierig. Das Förderprojekt im Oberthurgau/St. Gallen will Massnahmen testen, um eine der letzten Gartenrotschwanz-Vorkommen in klassischen Hochstamm-Obstgärten in der Schweiz zu erhalten.

Die Priorisierungskarten für Gartenrotschwanz-Habitate in den Siedlungen sollen andererseits Gemeinden dabei unterstützen, grosszügige Grünräume mit Bäumen vor Verdichtung zu schützen und für den Gartenrotschwanz und die Biodiversität attraktiver zu gestalten.

Ergebnisse

In den Jahren 2018-2022 liessen sich 30 Landwirte im Projektgebiet Oberthurgau/St. Gallen beraten und setzten Massnahmen für den Gartenrotschwanz um. Der Bestand im 28 km2 grossen Projektgebiet nahm zu und lag 2022 bei 29 Revieren. Die Harr-Nistkästen werden vom Gartenrotschwanz angenommen, aber nur selten von anderen Höhlenbrütern.

Das Habitatmodell für den Gartenrotschwanz in der Siedlung zeigt die wichtigen Quartiere für Schutz und Förderung. Die Kartengrundlage wurde im Richtplan Natur und Landschaft von La Chaux-de-Fonds und Le Locle übernommen und auch der Parc Jura vaudois nutzt sie in seiner Partnerschaft mit den Gemeinden.

Projektpartner

Donatoren

  • Stiftung Yvonne Jacob
  • Dr. Hans Giaccobo und Sigrid Blome
  • Walter und Eileen Leder
  • Kierzek Wälti Stiftung

Fachpublikationen

Projektmitarbeitende

Betroffene Vogelarten

Weitere Ressourcen
Avinews
Förderung des Gartenrotschwanzes im Grenzgebiet des Oberthurgaus und des Kantons St. Gallen
Avinews
Städte begrünen für den Gartenrotschwanz
vogelwarte.ch/news/staedte-begruenen-fuer-den-gartenrotschwanz
Artenförderung link
Ressort

Artenförderung

Die Artenförderung koordiniert die Entwicklung, Verbesserung und Verbreitung von Massnahmen zu Gunsten prioritärer Vogelarten, denen mit Lebensraumschutz alleine nicht geholfen werden kann. Gemeinsam mit BirdLife Schweiz und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) koordiniert das Ressort zudem das “Programm Artenförderung Vögel Schweiz”.

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