Vogelfalle Kamine

Ob für den Storch oder für den Spatz: Kamine sind für Vögel beliebte Aussichtspunkte, Ruheplätze und manchmal gar Nistplätze. Sie bergen aber besonders für kleinere Vögel auch Gefahren. Gerät ein Vogel in ein Kamin, schafft er es aus eigener Kraft kaum mehr nach draussen. Im besten Fall verschmiert er sich nur das Gefieder, im schlimmsten Fall erwartet ihn der Tod im Feuer oder – im Sommer – durch Verhungern, weil meist niemand das kleine Drama bemerkt.

Verschiedenste Konstruktionen

Kamine gibt es in verschiedensten Grössen, Konstruktionen und Formen. Gemauerte oder betonierte Kamine, die Vögeln breite Sitzflächen bieten und grössere Öffnungen aufweisen, bergen das grösste Risiko. Mit der Wahl eines geeigneten Kaminhutes lässt sich das Herunterfallen von Vögeln weitgehend vermeiden. Metall- oder Plastikaufsätze ohne horizontale Flächen und mit Luftschlitzen und Öffnungen von maximal 25 mm Breite weisen Vögel wirkungsvoll ab. Achten Sie bei Neubauten oder Renovationen darauf und lassen Sie sich vom Fachhandel beraten!

Massnahmen an bestehenden Kaminen

Auch an traditionellen Kaminen kann man mit einfachen Mitteln Vogelschutzmassnahmen ergreifen. Dazu verwendet man ein Maschengitter von 20–25 mm Durchmesser, das man rings um den Kaminhut anbringt und oben und unten mit Elektrikerdrähten festzurrt. Diese Vorrichtung erlaubt dem Kaminfeger bei der nächsten Reinigung ein problemloses Entfernen. Auf flache Kamine dürfen jedoch aus Gründen des Brandschutzes keine horizontal aufliegenden Gitter angebracht werden.

Kaminhüte und -aufsätze sind aus nicht brennbarem Material zu erstellen und sicher zu befestigen. Sie dürfen den Kaminquerschnitt nicht verengen, nicht zu Zugstörungen führen und die Kaminreinigung nicht behindern. Vogelsichere Aufsätze wie abgebildet sind im Handel erhältlich oder lassen sich in einer Spenglerei herstellen.

Impressum: Merkblätter für die Vogelschutzpraxis

© Schweizerische Vogelwarte & SVS/BirdLife Schweiz, Sempach & Zürich, 2002
Autor: H. Schmid
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