Vögel und Freileitungen - Schutz vor Stromtod

    Gefährlich konstruierte Mittelspannungsmasten können für Vögel ein Stromschlagrisiko darstellen. Grossvögel sind besonders betroffen. Technische Massnahmen zur Sanierung von gefährlichen Masten sind bekannt.

    Ziele

    Gefährlich konstruierte Mittelspannungsmasten sind für Vögel ein Stromschlagrisiko. Aufgrund ihrer Flügelspannweite ist die Gefahr für Grossvögeln wie Uhu und Weissstorch besonders gross. Bereits 1997 hat der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE in einer Broschüre technische Massnahmen publiziert, mit denen gefährliche Mittelspannungsmasten vogelsicher gemacht werden können. Trotzdem sind gefährliche Mastkonstruktionen heute in der Schweiz immer noch weit verbreitet.

    In Absprache mit den unten aufgeführten Partnern beauftragte das Bundesamt für Umwelt BAFU die Schweizerische Vogelwarte, die Zusammenstellung der technischen Massnahmen für die Sanierung von gefährlichen Mittelspannungsmasten zu aktualisieren.

    Vorgehen

    Unter Berücksichtigung der Erfahrungen der letzten Jahre, auch aus anderen Ländern wie z.B. Deutschland, wurden die technischen Massnahmen zur Sanierung von gefährlichen Mastkonstruktionen aktualisiert.

    Bedeutung

    Das Stromschlagrisiko ist für Grossvögel besonders hoch. Eine Entschärfung gefährlicher Mittelspannungsmasten ist möglich, wird in der Schweiz aber noch zu wenig umgesetzt.

    Langfristig sollten alle gefährlichen Masten in der Schweiz entschärft werden.

    Ergebnisse

    Mittelspannungsmasten sollten auf ihre Konstruktion hin kontrolliert und gefährliche Masten entschärft werden. Die technischen Massnahmen zur Sanierung von gefährlichen Mastkonstruktionen wurden 2009 aktualisiert. Eine Überarbeitung ist in Planung. Damit stehen Grundlagen für die Umsetzung bereit. Die Umsetzung kann nur in Zusammenarbeit mit den Partnern der Elektrizitätsseite, insbesondere mit dem Verband der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen VSE, dem Eidgenössischen Starkstrominspektorat ESTI und dem Bundesamt für Energie BFE erfolgen.

    Erste Umsetzungen
    Das Wallis und das Engadin gehören zu den für Uhu und Weissstorch besonders wichtigen Regionen der Schweiz. In der Talebene des Wallis wurden die Mittelspannungsmasten kontrolliert und dabei an die 1‘500 gefährliche Masten inventarisiert. In Zusammenarbeit mit der kantonalen Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere und den betroffenen Elektrizitätsversorgungsunternehmen sollen die Sanierungen nun grossräumig angegangen werden. Ein Inventar im Engadin ergab 253 gefährliche Mittelspannungsmasten. Hier haben die lokalen Elektrizitätsversorgungsunternehmen bereits erste Sanierungen durchgeführt.

    Vogelschutz an Starkstrom-Freileitungen mit Nennspannungen über 1 kV

    Projektleitung

    Daniela Heynen, Emmanuel Revaz

    Partner

    Universität Bern, Abteilung Conservation Biology
    BirdLife Schweiz
    Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE
    Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI
    Bundesamt für Umwelt BAFU
    Bundesamt für Energie BFE
    Bundesamt für Verkehr BAV
    Schweizerische Bundesbahnen SBB

    Donatoren

    Marion J. Hofer-Woodhead-Stiftung