© Jeremy Gremion
Koordination des afrikanisch-eurasischen Aktionsplans für ziehende Landvögel (AEMLAP)
Die Schweizerische Vogelwarte koordiniert den afrikanisch-eurasischen Aktionsplan für ziehende Landvögel (AEMLAP).
Die Zahl der ziehenden und terrestrisch lebenden Vögel, insbesondere die der insektenfressenden Vogelarten, die in Europa brüten und in Afrika südlich der Sahara überwintern, nimmt in alarmierendem Masse ab. Die Erhaltung ziehender Arten ist komplex, da sie auf geeignete Brutgebiete, hochwertige Rastbiotope entlang ihrer Zugrouten und optimale Überwinterungsgebiete angewiesen sind. Um die afrikanisch-eurasischen Zugvögel langfristig zu erhalten, sind koordinierte Ansätze entlang der Zugrouten erforderlich, die den gesamten Lebenszyklus der Vögel umfassen.
Der Aktionsplan
Im Jahr 2011 wurde der afrikanisch-eurasische Aktionsplan für wandernde Landvögel (AEMLAP – African-Eurasian Migratory Landbirds Action Plan) von der Konvention über wandernde wildlebende Tierarten (CMS) initiiert. Dieser Aktionsplan ist ein flugrouten-übergreifender Ansatz für die Erhaltung von hauptsächlich Langstreckenziehern und schlägt Massnahmen für ca. 500 Vogelarten vor, darunter auch solche, die bereits weltweit vom Aussterben bedroht sind.
Der AEMLAP umfasst die folgenden Themenbereiche: (1) Lebensraumverlust und -verschlechterung, (2) Fang und Handel, (3) Krankheiten und Kollisionsrisiko, (4) Forschung und Überwachung und (5) Bildung und Information.
Umsetzung des AEMLAP
Für die erfolgreiche Umsetzung der Massnahmen ist eine internationale Koordination wichtig, auch um die Umsetzung der vorrangigen nationalen Massnahmen zu fördern und zu erleichtern. Die AEML-Arbeitsgruppe ist für die Umsetzung des AEMLAP verantwortlich und bildet das Herzstück eines starken Netzwerks von Interessengruppen. Sie erleichtert Vereinbarungen über nationale und internationale Umsetzungen durch die Annahme eines Arbeitsprogramms und unterstützt die Einrichtung regionaler Gruppen, die diese Prioritäten unterstützen.
Seit 2021 ist die AEMLAP-Koordinationsstelle bei der Schweizerischen Vogelwarte in Sempach angesiedelt.
Eingeschlossene Instrumente im AEMLAP
Der AEMLAP umfasst auch die folgenden Instrumente der CMS:
- MoU Seggenrohrsänger: Das Memorandum of Understanding über Erhaltungsmassnahmen für den Seggenrohrsänger
- MoU Mitteleuropäische Grosstrappe: Das Memorandum of Understanding über die Erhaltung und das Management der mitteleuropäischen Populationen der Grosstrappe
- Internationaler Aktionsplan für die Erhaltung der Europäischen Turteltaube
- Internationaler Aktionsplan für die Erhaltung der Blauracke
- Internationaler Aktionsplan für die Erhaltung der Weidenammer
- Enge Koordination mit dem BirdLife-Programm "Migratory Birds and Flyways" Programme.
Ergänzende CMS-Instrumente
Der AEMLAP ergänzt die Arbeit der Instrumente der CMS:
- AEWA: Das Abkommen zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen ziehenden Wasservögel
- MoU Raptors: Das Memorandum of Understanding über die Erhaltung ziehender Greifvögel in Afrika und Eurasien
- CAF-Aktionsplan: Der Aktionsplan für die Erhaltung ziehender Wasservögel und ihrer Lebensräume in Zentralasien.
Weiterführende Links zum AEMLAP
Darüber hinaus besteht eine enge Verbindung zwischen dem AEMLAP und der Migratory Landbirds Study Group (MLSG) und den Friends of the Landbirds Action Plan (FLAP).
Kontakt Koordinationstelle
Dr Alain Jacot
c/o Koordinationsstelle AEMLAP
Schweizerische Vogelwarte
Seerose 1
CH-6204 Sempach
alain.jacot@vogelwarte.ch
Mobil +41 (0)79 77 44 262
Peter Knaus
c/o Koordinationsstelle AEMLAP
Schweizerische Vogelwarte
Seerose 1
CH-6204 Sempach
peter.knaus@vogelwarte.ch
Tel. +41 (0)41 462 97 32
Mobil +41 (0)78 837 32 93