Publikationen

    

    Horch, P., A. Jacot & R. Spaar (2014)

    Landwirtschaft und Naturschutz im Goms: Gemeinsamer Einsatz für das Braunkehlchen. Jahresbericht 2013.

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    Schweizerische Vogelwarte Sempach

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    petra.horch@vogelwarte.ch

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    Zusammenfassung

    Auf der Roten Liste der Brutvögel der Schweiz wird das Braunkehlchen seit 2010 als „verletzlich“ (VU, vulnerable) eingestuft. Im Artenförderungskonzept Vögel des Kantons Wallis wird für das Braunkehl-chen eine hohe kantonale Handlungspriorität ausgewiesen. Das Goms ist für das Braunkehlchen ein sehr wichtiges Brutgebiet. 2011 initiierten Bewirtschafter der Biobergkäserei Goms zusammen mit den kantonalen Dienststellen für Wald und Landschaft sowie Landwirtschaft und der Schweizerischen Vogelwarte Sempach gemeinsam das Projekt „Landwirtschaft und Naturschutz im Goms: Gemeinsa-mer Einsatz für das Braunkehlchen“. Dabei werden Kerngebiete für das Braunkehlchen bezeichnet, in welchen die Förderung des Braunkehlchens Vorrang vor einer landwirtschaftlich intensiven Nutzung hat. Seit 2012 sind zwei „Kerngebiete Braunkehlchen“ bezeichnet, eines in Geschinen und eines in Reckingen. Inzwischen beteiligen sich weitere Bewirtschafter am Projekt. Die braunkehlchen-freundliche Bewirtschaftung der Flächen wird durch sechsjährige Bewirtschaftungsverträge mit dem Kanton Wallis gesichert. In Geschinen steht zurzeit eine Wiesenfläche von 27,8 ha (2012: 23,6 ha), in Reckingen 17,2 ha (2012: 17,1 ha) unter Vertrag.
    Die Fördermassnahmen werden durch ein Monitoring der Braunkehlchenbestände begleitet. Die Er-hebungen in den beiden Kerngebieten im Jahr 2013 zeigen einen stabilen bis leicht zunehmenden Revierbestand im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings könnte es sich 2013 um eine Bestandsüberschät-zung handeln, da Paare aus höher gelegenen Brutgebieten wegen des schlechten Frühlings lange in den tiefer gelegenen Gebieten ausharren mussten. Der gesamtschweizerische Bestandsindex ist der tiefste seit 1990.