© Marcel Burkhardt
Die Wahl fiel auf einen Rückkehrer (11.08.2014)
Es ist entschieden: Der Wiedehopf soll auf das Cover des neuen Brutvogelatlas 2013–2016. Damit ehrt die Bevölkerung einen Vogel, der über Jahrzehnte hinweg immer seltener wurde. Dank gezielter Unterstützung kam es in den letzten Jahren wieder zu Bruten im Mittelland. Ob das Comeback des Wiedehopfs glückt, wird der neue Brutvogelatlas zeigen.
Sempach. – Der Wiedehopf wurde zum Maskottchen des neuen Brutvogelatlas 2013–2016 gewählt und wird damit auch auf dessen Cover erscheinen. Knapp 2800 Personen sind dem Aufruf der Vogelwarte Sempach gefolgt und haben für ihren Favoriten unter den Brutvögeln online abgestimmt. Mit rund einem Zehntel der Stimmen gewann der Wiedehopf den Wettbewerb vor dem Rotmilan und dem Mauerläufer.
Der Wiedehopf hat ein bewegtes Jahrhundert hinter sich. Noch in den Fünfzigerjahren brütete er häufig in den Hochstamm-Obstgärten des Mittellandes. Mit der fortschreitenden Rodung der alten Obstbäume verschwand auch der Vogel mit der auffälligen Federhaube. In der Folge zog er fast nur noch in den Kantonen Wallis, Tessin und Graubünden seine Jungen auf. Damit bekam der Wiedehopf einen festen Platz auf der Roten Liste der Schweizer Brutvögel. Deshalb begann die Vogelwarte Sempach um die Jahrtausendwende, im Wallis gezielte Fördermassnahmen für den Wiedehopf umzusetzen. In der Folge nahm sein Bestand zu. Heute brütet die Art vereinzelt auch wieder nördlich der Alpen.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklungen bleibt der Wiedehopf auf die Unterstützung engagierter Vogelfreunde angewiesen. Findet er künftig reichlich Baumhöhlen und Nischen zum Brüten sowie genug Futter für sich und seine Jungen, steht einer weiteren Ausbreitung nichts im Weg. Ob das Comeback des Wiedehopfs glückt, wird die Volkszählung der Vögel zeigen, die noch bis 2016 läuft.
Brutvogelatlas 2013–2016: Volkszählung der Brutvögel
Von 2013 bis 2016 ermittelt die Vogelwarte Sempach, wo in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein wie viele und welche Vögel brüten. Ziel dieser Zählung ist es, einen Überblick über den Zustand und den Wandel unserer Vogelwelt zu gewinnen. Weil Vögel auf vielfältige Lebensräume angewiesen sind, widerspiegelt ihre Situation diejenige der gesamten Natur und der Landschaft. Der Brutvogelatlas 2013–2016 wird zudem zeigen, in welchen Regionen und für welche Vogelarten Fördermassnahmen am dringendsten sind.
www.vogelwarte.ch/atlas
Weitere Auskünfte
Michael Schaad
Schweizerische Vogelwarte
6204 Sempach
Tel. 041 462 97 35
michael.schaad@vogelwarte.ch
Peter Knaus
Schweizerische Vogelwarte
6204 Sempach
Tel. 078 837 32 93
atlas@vogelwarte.ch