Die grösste Herausforderung für die Jury stellte die Kategorie «Emotion» dar: «Diese Kategorie ist insofern speziell, weil die Gefühle, die ein Bild hervorruft, stets subjektiv sind», erklärt Bertrand Gabbud, welcher in der Jury die Association suisse des photographes et cinéastes naturalistes vertritt. Diesjähriger Gewinner ist Etienne Morel, der einen Eisvogel in dessen typischem Lebensraum abgelichtet hat. Und die Emotionen dahinter? «Die Harmonie», flüstert Mel Weber, ihres Zeichens Naturfotografin und Mitglied der Jury.
In der Kategorie «Aktion» machte die Fotografie einer Auseinandersetzung zwischen Amsel und Wacholderdrossel das Rennen. Jurymitglied Hansruedi Weyrich dazu: «Dies ist ein seltenes Ereignis: Zwei verschiedene Drosselarten auf demselben Bild. Ausserdem schauen sie sich direkt in die Augen, was ungewöhnlich ist. Bei einem Kampf werden die Augen normalerweise geschlossen gehalten, um sie zu schützen.», so Weyrich.
2021 wurde zudem die neue Kategorie «Vogel und Mensch» eingeführt. Gewinner ist Christof Wermter mit dem Bild eines Uhus, der den Tag in einem Industriegebiet verbringt. Das geometrisch anmutende Bild hat die Jury auch durch seine Botschaft überzeugt: Der Vogel ist gezwungen, seinen Platz in der vom Menschen veränderten Welt zu suchen – und an uns ist es wiederum, ihn darin überhaupt erst wieder zu entdecken.