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    Graf, R. (2014)

    Jahresbericht Wauwiler Ebene 2013 mit integriertem Jahresbericht aus dem Naturschutzgebiet Wauwilermoos

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    Schweizerische Vogelwarte Sempach

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    roman.graf@vogelwarte.ch

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    Zusammenfassung

    In der Wauwiler Ebene führt die Vogelwarte zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern diverse angewandte Forschungs- und Umsetzungsprojekte durch. Der vorliegende Bericht fasst die Aktivitäten in diesen Projekten während des Jahrs 2013 zusammen und gibt einen Überblick über die Resultate. Das Hauptgewicht liegt in der Berichterstattung über das Vernetzungsprojekt Wauwiler Ebene, welches vom Verein „Netz Wauwiler Ebene“ getragen wird. Die Schweizerische Vogelwarte stellt in diesem Projekt den Projektleiter (R. Graf).
    Im Vernetzungsprojekt wurde die Beratung der Landwirte auch 2013 weiter geführt. Die Zahl der Vereinbarungen konnte auf 65 gesteigert werden. Auch die Umsetzung machte Fortschritte. Unter anderem wurden über 1,28 ha Blumenwiesen neu angesät und eine Hecke von ca. 18 a Fläche gepflanzt. Auch ein Weiher mit Kleinstrukturen in Schötz (Jubiläumsprojekt der NAVO Schötz) wurde realisiert.
    Erfolgskontrollen wurden im Bereich Brutvögel durchgeführt. Das Ergebnis war überraschend gut. Die Revierzahl der Indikatorvogelarten hat seit 1998 von 94 auf 206 zugenommen, deren Artenzahl von 11 auf 18. Am meisten zu dieser Steigerung trugen Kiebitz und Goldammer bei. Die Revierzahl der anspruchsvolleren, seltenen Indikatorarten konnte von 15 auf 27 gesteigert werden.
    Der Feldhase hat im Projektgebiet immer noch geringe Dichten, seit 2009 geht es aber langsam und stetig aufwärts. Für den Kiebitz war das Jahr 2013 erfolgreich. Mit 54 Paaren lag der Brutbestand im Bereich der Vorjahre, bei der Anzahl flügger Jungen pro Paar wurde mit 1,26 der bisherige Spitzenwert aus dem Jahr 2009 egalisiert.
    Im Reservat Wauwilermoos wurde ein neues Forschungsprojekt lanciert. Dieses Naturschutzgebiet ist jetzt ein „Constant effort Site“, in welchem über Jahre zur Brutzeit an acht Vormittagen Vögel vorübergehend gefangen, sofort beringt und vermessen und anschliessend wieder frei gelassen werden. Im ersten Jahr wurden 191 Altvögel und 61 Jungvögel gefangen, wovon 133 Teichrohrsänger waren. Erste umfassende Datenanalysen werden für den Teichrohrsänger in drei bis fünf Jahren möglich sein, für sieben weitere Arten in 5–10 Jahren.
    Die Schutzgebiete erwiesen sich auch 2013 als wertvolle Lebensräume für gefährdete Arten. Beispielsweise haben dort mehrere seltene Vogelarten (Zwergdommel, Rohrschwirl, Drosselrohrsänger) gebrütet. In einem Teil des Hagimoos wurde eine floristische Kartierung durchgeführt. Es konnten dort unter anderem 14 gefährdete und zwei stark gefährdete Arten nachgewiesen werden.