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    Graf, R. (2016)

    Wauwiler Ebene: Zweijahresbericht 2014-2015. Mit integriertem Bericht aus dem Naturschutzgebiet Wauwilermoos.

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    Schweizerische Vogelwarte Sempach

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    roman.graf@vogelwarte.ch

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    Zusammenfassung

    In der Wauwiler Ebene führt die Vogelwarte zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern diverse an-gewandte Forschungs- und Umsetzungsprojekte durch. Der vorliegende Bericht fasst die Aktivitäten in diesen Projekten während der Jahre 2014 und 2015 zusammen und gibt einen Überblick über die Resultate. Das Hauptgewicht liegt in der Berichterstattung über das Vernetzungsprojekt Wauwiler Ebene, welches vom Verein „Netz Wauwiler Ebene“ getragen wird. Die Schweizerische Vogelwarte stellt in diesem Projekt den Projektleiter (Roman Graf).
    Das Vernetzungsprojekt wurde in die dritte Umsetzungsphase überführt, die acht Jahre dauern wird. Die Beratung der Landwirte wurde intensiviert. Die Zahl der Vereinbarungen beträgt zurzeit 60, mindestens 15 weitere Landwirte, die in unserem Projektgebiet Land bewirtschaften, besitzen Parzellen in anderen Vernetzungsprojekt-Perimetern und haben auch ihre „Wauwiler Parzellen“ dort angemeldet. Auch die Aufwertung geht weiter. Am meisten wurde in der Berichtsperiode in die Sanierung älterer Kleingewässer investiert, aber auch einige Hecken, Extensivwiesen und ein Ackersaum wurden neu angelegt.
    Das Lebensrauminventar 2014 zeigt, dass sich die Früchte der jahrelangen Aufwertungsbemühungen auch in Zahlen belegen lassen. Der Anteil der naturnahen Lebensräume hat von 4,4 % (1987) über 4,8 % (1997) und 6,7 % (2008) auf 9,5 % (2014) zugenommen. Am auffälligsten war die Steigerung bei der Fläche und der Anzahl der artenreichen Wiesen sowie bei der Anzahl der Kleingewässer und Hecken.
    2015 wurde eine Gesamtkartierung der Heuschreckenbestände in Extensivwiesen und Säumen durchgeführt. Die Bestände haben sich bei der Mehrheit der beobachteten Arten im Vergleich zu 2008 eher positiv entwickelt. Eine deutliche Zunahme der Standorte mit Beobachtungen wurde bei folgen-den Arten festgestellt: Langflüglige Schwertschrecke, Rösel's Beissschrecke, Sumpfschrecke, Lauch-schrecke und Nachtigall-Grashüpfer. Es gibt aber auch Arten, die im Vergleich zu 2008 eher abgenommen haben; dies sind: Grosse Goldschrecke, Weissrandiger Grashüpfer und Gemeiner Grashüpfer.
    Der Feldhase hat im Projektgebiet immer noch geringe Dichten, seit 2009 geht es aber langsam und stetig aufwärts.
    Beim Kiebitz wurde 2014 bei hohem Bestand ein eher geringer Aufzuchterfolg konstatiert. 2015 war dann ein äusserst erfolgreiches Jahr für diese Art (Rekorde bei Paarzahlen und Aufzuchtserfolg).
    Die Schutzgebiete erwiesen sich auch in den Berichtsjahren als wertvolle Lebensräume für gefährdete Arten. Beispielsweise haben dort mehrere seltene Vogelarten (Zwergdommel, Rohrschwirl, Drosselrohrsänger) gebrütet. Am Mauensee hat sich die Ringelnatter offenbar angesiedelt – die Fortpflanzung konnte wiederholt nachgewiesen werden.