© Marcel Burkhardt
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Hohl, S., A. Kübler, O. Maurer, M. Roidt & R. Spaar (2022)
Artenförderung Kiebitz in der Wauwiler Ebene, Kanton Luzern: Jahresbericht 2022.
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Schweizerische Vogelwarte, Sempach
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Zusammenfassung
Der Kiebitz wird auf der Roten Liste der Brutvögel als stark gefährdet eingestuft (EN, endangered). Rund 180 Brutpaare lassen sich Jahr für Jahr in der Schweiz nieder, um hier ihre Jungen grosszuziehen. Der kleine Bestand und der ungenügende Bruterfolg sind die Hauptgründe für die kritische Situation der Kiebitze.
In der Wauwiler Ebene LU, einem der wichtigsten Brutgebiete in der Schweiz, werden die Kiebitze seit 2005 durch gezielte Fördermassnahmen der Vogelwarte unterstützt. Die Förderung wird wissenschaftlich begleitet.
2022 war für die Kiebitze in der Wauwiler Ebene ein durchzogenes Brutjahr. Es liessen sich 38 Brutpaare in der Wauwiler Ebene nieder, eines weniger als noch im Vorjahr (2021: 39 Brutpaare, 2020: 42 BP). 24 Jungvögel erreichten das flugfähige Alter. Dies ergibt einen Bruterfolg von 0,63 flüggen Jungvögeln pro Brutpaar. Dieser Wert liegt unter dem angestrebten Wert von 0,8 flüggen Küken pro Brutpaar, den es für den Erhalt des Bestands erfordert. Die Schlüpfrate war ungenügend und lag bei 57 %. Die sehr trockenen Bedingungen sowie erhebliche Einbussen durch Prädation durch den Rotfuchs sind die Gründe für den eher geringen Bruterfolg. Die Kiebitze konzentrierten sich auf zwei Flächen, dem NAVO-Streifen und dem Schötzermoos. Erwähnenswert ist eine Dachbrut auf einem Flachdach in Nebikon, die allerdings nicht erfolgreich war.
2023 wird das Förderprojekt Kiebitz in der Wauwiler Ebene weitergeführt. Insbesondere das Angebot an Kiebitzbrachen, offenen Ackerflächen und temporären Feuchtflächen soll in Zusammenarbeit mit den Landwirten und dem Kanton erhöht werden.