© Marcel Burkhardt
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Hohl, S. (2022)
Wauwiler Ebene: Jahresbericht 2022. Mit integriertem Bericht aus dem Naturschutzgebiet Wauwilermoos.
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Schweizerische Vogelwarte, Sempach
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Zusammenfassung
In der Wauwiler Ebene führt die Schweizerische Vogelwarte Sempach zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern diverse angewandte Forschungs- und Umsetzungsprojekte durch. Der vorliegende Bericht fasst die Aktivitäten in diesen Projekten während des Jahres 2022 zusammen und gibt einen Überblick über die Resultate. Das Hauptgewicht liegt in der Berichterstattung über das Vernetzungsprojekt Wauwiler Ebene, welches vom Verein «Netz Wauwiler Ebene» getragen wird. Die Vogelwarte stellt in diesem Vernetzungsprojekt den Projektleiter (Simon Hohl). Des Weiteren werden Resultate aus anderen in der Wauwiler Ebene angesiedelten Projekten zusammenfassend vorgestellt.
2022 endete die dritte Umsetzungsperiode des Vernetzungsprojekts Wauwiler Ebene, welche von 2015 bis 2022 dauerte. Per Ende Juni wurde dem lawa, Abt. Landwirtschaft, der Abschlussbericht zur dritten Umsetzungsperiode vorgelegt. Der Antrag der Trägerschaft zur Verlängerung des Projekts bis Ende 2025 wurde im Oktober 2022 vom lawa genehmigt. Für die Verlängerung 2023–2025 wurde mit allen Bewirtschaftenden im November und Dezember 2022 eine Übergangsvereinbarung unterzeichnet.
Im Rahmen der Erstellung des Schlussberichts wurden alle Umsetzungs- und Wirkungsziele beurteilt. Sieben von acht Umsetzungszielen sind erreicht. Das Umsetzungsziel zu den Grabenufern (Grabenund Bachufer nach dem 15. Juli geschnitten) wurde zu zwei Dritteln erreicht. Lediglich fünf von zwölf Wirkungszielen sind vollständig erfüllt. Der durchschnittliche Zielerreichungsgrad der Wirkungsziele beträgt 84,1 %.
Das Umsetzungsziel zu den Grabenufern konnte im Rahmen der Auswertung des Schlussberichts nur anhand eines GIS-Datensatzes überprüft werden. Die Wirkungskontrolle zu diesem Ziel wurde deswegen wie geplant am 20. September 2022 im Feld nachgeholt. Es zeigte sich, dass auch dieses Umsetzungsziel erreicht ist.
Der Feldhasenbestand bewegte sich im Rahmen der letzten Jahre. Die Kiebitze erlebten mit 38 anwesenden Brutpaaren und einem Bruterfolg von 0,63 Flügglingen pro Paar eine durchzogene Brutsaison. Der Bestand des Weissstorchs in der Wauwiler Ebene nimmt nach wie vor zu. Besonders erwähnenswert ist die spontane Ansiedlung von vier Grauammer-Paaren. In Zusammenarbeit mit den Bewirtschaftenden wurden die Nester des Bodenbrüters bei der Mahd verschont. Mindestens drei Bruten waren erfolgreich. Es handelt sich um die ersten Brutnachweise der Grauammer in der Wauwiler Ebene und im Kanton Luzern seit 2015.
2022 war das letzte Jahr des Zauneidechsen-Projekts der Albert Koechlin Stiftung. Einzelne Lebensraumaufwertungen wurden noch umgesetzt und abgerechnet.
Die Brutvogelkartierungen im Rahmen des «Monitoring Feuchtgebiete (MF)» in den Schutzgebieten Mauensee, Hagimoos und Wauwilermoos ergaben eher unterdurchschnittliche Arten- und Revierzahlen. Erwähnenswert sind vier Reviere des Kuckucks und die praktisch vollständige Absenz der Zwergdommel.
Wiederum überwinterten mehrere Raubwürger in der Wauwiler Ebene. Erwähnenswert sind zudem der Nachweis einer Blauracke im Mai sowie zwei durchziehende Mornellregenpfeifer im September.