© Marcel Burkhardt
Publications
Zellweger-Fischer, J., M. Schaub, C. Müller, M. Rudin †, M. Spiess & L. Jenni (2011)
Der Bruterfolg des Turmfalken Falco tinnunculus: Resultate und Erkenntnisse aus fünf Jahren integriertem Populationsmonitoring.
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Ornithol. Beob. 108: 37–54
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judith.zellweger@vogelwarte.ch
Zusammenfassung
Der Bruterfolg ist eine Schlüsselkomponente für die Populationsdynamik. Innerhalb des integrierten Populationsmonitorings des Turmfalken Falco tinnunculus, einem von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach koordinierten Projekt, untersuchten wir die zeitliche und räumliche Variation von Legebeginn, Gelegegrösse, Brutgrösse und Nestlingsgewicht in mehreren Regionen der Schweiz von 2002 bis 2006. Der aus 968 erfolgreichen Bruten errechnete mittlere Legebeginn war der 24. April, die mittlere Gelegegrösse betrug 4,90 Eier, die mittlere Brutgrösse (Anzahl Nestlinge) umfasste 4,17 Junge. Diese verschiedenen Komponenten des Bruterfolges von Turmfalken unterlagen jährlichen Schwankungen, und es gab regionale Unterschiede, die teilweise mit der Höhe, aber kaum mit dem Ackeranteil erklärt werden konnten. Ein früher Legebeginn wirkte sich positiv auf Gelegegrösse, Brutgrösse und Nestlingsgewicht aus und war seinerseits wohl vor allem von der jährlich wechselnden Witterung und dem Nahrungsangebot beeinflusst. Die Brutgrösse war nur geringen jährlichen Schwankungen unterworfen, was auf die Flexibilität des Turmfalken bei der Beutewahl zurückzuführen ist. Schutzmassnahmen, die das Nahrungsangebot, namentlich im Frühling, positiv beeinflussen, sollten zu einem früheren Legebeginn und somit zu einem grösseren Bruterfolg führen.
Abstract
Reproductive output is a key component in population dynamics. We studied temporal and spatial variation of laying date, clutch size, brood size and nestling body mass of Common Kestrels from several regions of Switzerland from 2002 to 2006. Based on 968 successful broods, the mean laying date was 24 April, the mean clutch size was 4.9 eggs and the mean brood size was 4.2 nestlings. These components of the reproductive output varied from year to year and from population to population. The spatial variation could partially be explained by altitude, but not by the proportion of arable land. Clutch size, brood size and nestling body mass increased with an early egg-laying date. The egg-laying date itself was presumably affected by varying weather conditions and food supply. Brood size did not vary much between years, which is likely a result of the Kestrel’s flexibility in prey selection. Conservation actions that improve food supply in spring are likely to have a positive effect on the egg-laying date, which in turn might result in increased overall reproductive output.