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Artenförderung Heidelerche

Strukturreiche Weiden und Rebberge für eine wärmeliebende Sängerin

Nur in zwei Regionen der Schweiz gibt es heute noch grössere Bestände der Heidelerche Lullula arborea: Einerseits die extensiven Weiden und Wytweiden im Jurabogen und andererseits in den sonnenexponierten Lagen des Mittel- und Oberwallis, wo sie Weinberge besonders schätzt. Mit einer auf die Bedürfnisse der Heidelerche ausgerichteten landwirtschaftlichen Nutzung und Habitatpflege soll das langfristige Überleben der Art in der Schweiz gesichert werden. Die Vogelwarte beobachtet aufmerksam den Zustand der Heidelerche Populationen und trägt eine aktive Rolle bei der Förderung dieser Art.

Bereich Förderung
Ressort Artenförderung
Thema Artenförderung, Lebensraumförderung
Lebensraum Halboffenes Kulturland, Wiesen und Weiden
Projektstart 2004
Projektstatus laufend
Projektleitung Nadine Apolloni
Projektregion Bern, Jura, Neuenburg, Solothurn, Waadt, Wallis

Details

Projektziele

Die Heidelerche braucht eine kurze, lückige, insektenreiche Vegetation die extensiv bewirtschaftet wird. Strukturen wie Büsche und Einzelbäume, Trockensteinmauern und Bodenunebenheiten nutzt sie zur Nahrungssuche und als Singwarten.

Die grösseren Bestände der Heidelerche befinden sich in der Schweiz einerseits auf den Jurakreten und andererseits in den Rebberggebieten in sonnenexponierten Lagen wie im Mittel- und Oberwallis.

In diesen Gebieten sollen die Bedürfnisse und die lokalen Herausforderungen der Heidelerche besser verstanden und die landwirtschaftliche Nutzung und Lebensraumpflege auf die Art abgestimmt werden. Die Erhaltung einer extensiven Nutzung ihrer Lebensräume hat dabei Priorität.

Vorgehen

Anhand bekannter Vorkommen der Heidelerche wurden in weiten Teilen des Jurabogens geeignete Lebensräume kartiert, um einen Überblick über den Zustand der Bestände zu erhalten. Gleichzeitig wurden Schlüsselfaktoren untersucht, welche zum Verständnis der Lebensraumansprüche der Heidelerche beitragen. Aufgrund der Untersuchungsresultate schlagen wir Massnahmen zur Verbesserung der Lebensräume vor. So können wir gemeinsam mit regionalem Partner die Beratung der Landwirte und Förster sichern, sowie gezielt Massahmen zum Erhalt einer extensiven Nutzung der Lebensräume umsetzen.

Bedeutung

Die Heidelerche leidet unter zunehmend intensiverer Bewirtschaftung. In den Rebbergen wird sie mit einer strukturierten Begrünung gefördert, damit insektenreiche Vegetation und offenen Bodenstellen zur Nahrungssuche sich abwechseln. In den Juraweiden führt der immer stärker mechanisierte Unterhalt der Weiden (z.B. Einsatz von Steinfräsen) zum Verlust von Strukturen. Eine extensive Nutzung muss hier beibehalten werden. Zudem sollen noch genutzte Wytweiden durch gezielte forstliche Eingriffe offengehalten werden.

Das Projekt schützt wertvolle Lebensräume auch für andere gefährdete Arten wie den Baumpieper und der direkte Kontakt mit lokalen Partnern und Landwirten begünstigt weitere Naturschutzprojekte.

Ergebnisse

Die Untersuchungen im Wallis zeigen, dass die Heidelerche lückig begrünte Rebberge mit hoher Pflanzenvielfalt besiedelt. Der Deckungsgrad der Vegetation liegt idealerweise bei 40–60 % (Faktenblatt).

2004-2005 sowie 2016-2017 wurde ein Monitoring im Jurabogen (Kantone Solothurn bis Waadt) durchgeführt, um den Zustand der Heidelerchenpopulationen zu erfassen. Erneute Kartierungen zwischen 2020-2022, im Kanton Neuenburg zeigen im Vergleich zu 2016–2017 eine Zunahme der Heidelerchenpopulation und auch neue oder bisher unbekannte Vorkommen.

Im Park Chasseral werden ca. alle 10 Jahre die Heidelerchenbestände kartiert (in 2 Gebieten sogar jährlich). So konnte auch hier eine Zunahme der Bestände festgellt werden.

Projektpartner

Donatoren

  • Marion Jean Hofer Woodhead Stiftung

Projektmitarbeitende

Betroffene Vogelarten

Weitere Ressourcen
Atlas Focus
Wiesenbrüter – sind sie noch zu retten?
vogelwarte.ch/atlas/wiesenbrueter-sind-sie-noch-zu-retten
Artenförderung link
Ressort

Artenförderung

Die Artenförderung koordiniert die Entwicklung, Verbesserung und Verbreitung von Massnahmen zu Gunsten prioritärer Vogelarten, denen mit Lebensraumschutz alleine nicht geholfen werden kann. Gemeinsam mit BirdLife Schweiz und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) koordiniert das Ressort zudem das “Programm Artenförderung Vögel Schweiz”.

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