Demografische Prozesse sichtbar machen

Die Demographie ausgewählter Arten wird über einen möglichst langen Zeitraum beobachtet. Ziel ist es, die Ursachen von Bestandsveränderungen besser zu verstehen. Diese Erkenntnisse fliessen direkt in Schutz- und Förderungsmassnahmen ein oder werden für wissenschaftliche Zwecke genutzt.

Die Datenerhebung zur Schätzung der Überlebensraten erfolgt durch Beringung, die Datenerhebung zum Bruterfolg durch Nestbeobachtung. Diese Daten werden in erster Linie von ehrenamtlichen Mitarbeitern erhoben, entweder im Rahmen von artspezifischen Projekten (Populationsstudien) oder an den Constant Effort-Standorten. Die Koordination der Datenerfassung erfolgt durch die Beringungszentrale. Diese Daten werden periodisch zusammen mit den Bestandsdaten ausgewertet und in Berichten oder wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht.

Kenntnisse über die Demografie sind entscheidend, um zu verstehen, warum sich Vogelbestände verändern und wie sie sich in Zukunft entwickeln werden. Vorhersagen sind besonders wichtig, wenn sich die Umwelt schnell verändert, z. B. durch den Verlust von Lebensräumen oder durch Klimaveränderungen.

Eine Auswertung von Daten zum Turmfalken hat gezeigt, dass die in Nistkästen geförderten Individuen Überschüsse produzieren, die in benachbarte Populationen abwandern. Dies zeigt, dass das Aufhängen von Nistkästen nicht nur einen lokalen Effekt hat, sondern auch andere Populationen positiv beeinflussen kann und somit eine sehr effiziente Fördermassnahme darstellt.

• Storch Schweiz