Durch Extremereignisse beeinträchtigte Wälder für die Biodiversität sichern

Trockene Sommer, Stürme, Waldbrände und Biotische Ereignisse hinterlassen in verschiedenen Regionen der Schweiz deutliche Spuren. Lichte Kronen sowie dürre, geworfene oder verbrannte Bäume prägen mancherorts das Bild. Die Schweizerische Vogelwarte Sempach erkennt in solchen Extremereignissen eine Chance sowohl für die Biodiversität als auch für die Waldbesitzenden. Ziel ist das langfristige Erhalten naturschutzrelevanter Waldflächen, welche im Zuge von Extremereignissen entstanden sind.

Das Projekt soll Waldbesitzenden eine Alternative zur Zwangsnutzung oder Räumung bieten und so die entstandenen Strukturen erhalten sowie die nachfolgenden natürlichen Prozesse ermöglichen. Das Projekt bietet auch die Chance „Biodiversität“ als Betriebsziel zu verankern sowie für sich als „Biodiversitätskompetente/r“ Waldeigentümer/innen zu werben.

Waldbesitzenden und Förster/innen laden wir ein an unserem Projekt mitzumachen. Der jeweilige Nutzungsverzicht auf betroffenen Flächen wird mit interessierten Waldbesitzenden vertraglich vereinbart und nach branchenüblichen Ansätzen entschädigt.

Störungen erhöhen rasch die Totholz- und die Lichtmenge, was zu einer grossen Strukturvielfalt führt. Diese Faktoren gelten als bedeutende Defizite punkto Biodiversität im Schweizer Wald, welche gemindert werden, indem von Extremereignissen betroffene Flächen unberührt bleiben. Mit einer guten Verteilung der Projektflächen zwischen kantonalen und kommunalen Schutzflächen können sie zudem zur funktionellen Vernetzung solcher Lebensräume beitragen. Ausserdem wollen wir aufzeigen, dass der Naturschutz einen Marktwert hat und Waldbesitzenden eine weitere Möglichkeit geben, ihren Wald zu vermarkten.

Das Rahmenprojekt «Extremereignisse» besteht aus mehreren Teilprojekten. Das erste zum Thema «Trockenstress» startete im Jahr 2021 mit der Umsetzung und ist mittlerweile gut angelaufen. Weitere Teilprojekte wie «Sturm», «Waldbrand» und «Biotische Störungen» sind angedacht. Geplant ist, dass ab 2024 auch zu diesen Ereignistypen Vereinbarungen mit Waldbesitzern abgeschlossen werden.

Wie werde ich Vertragspartner?
Besitzen/betreuen Sie eine durch ein Extremereignis betroffene Waldfläche und haben Interesse mitzumachen? Dann klicken sie unten auf das entsprechende Ereignis für weitere Informationen.
Trockenstress als Chance

• Waldbesitzer und Förster
• Ämter für Wald sowie Fachstellen für Natur und Landschaft der betroffenen Kantone
• Kantonalverbände aller betroffenen Kantone von WaldSchweiz

• Zigerli-Hegi-Stiftung