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Artenförderung Weissrückenspecht

Alte Wälder und Totholz braucht der Weissrückenspecht

Der Weissrückenspecht kehrte Ende der 1990er Jahre vom Osten her zurück in die Schweiz und breitet sich seither langsam Richtung Westen und Norden aus. In einem mehrjährigen Forschungsprojekt untersucht die Vogelwarte zusammen mit Partnern in der Ostschweiz, in Vorarlberg und in Liechtenstein die Lebensraumansprüche der Spechtart in bewirtschafteten Wäldern. Aus den Erkenntnissen der Forschung werden Massnahmen für eine weissrücken-spechtfreundliche Waldbewirtschaftung abgeleitet.

Bereich Förderung
Ressort Lebensraum Wald
Thema Lebensraumförderung, Ökologie
Lebensraum Wald
Projektstart 2014
Projektstatus laufend
Projektleitung Michael Lanz
Projektregion Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Glarus, Graubünden, St. Gallen, Schwyz, Zürich, Liechtenstein, Europa

Details

Projektziele

Im Forschungsprojekt werden die Lebensraum- und Raumansprüche des Weissrückenspechts im Alpenraum in bewirtschafteten Wäldern untersucht. Daraus werden Empfehlungen für die Lebensraumförderung und die forstliche Praxis abgeleitet. Ziel ist es die Weissrückenspecht-Bestände in der Schweiz langfristig zu erhalten und eine weitere Ausdehnung der Verbreitung zu ermöglichen.

Vorgehen

Die Vogelwarte untersucht zusammen mit Partnern seit 2015 im Rahmen einer Dissertation und mehreren Teilprojekten die Ökologie des Weissrückenspechts in bewirtschafteten Wäldern. Im Untersuchungsgebiet in der Ostschweiz (Kantone Graubünden und St. Gallen), in Vorarlberg und in Liechtenstein wurden 63 Weissrückenspechte besendert. Dabei wurden die Reviergrössen, die Habitateigenschaften, der Bruterfolg, das Überleben und das Fütterungsverhalten erforscht. Um zu überprüfen ob der Weissrückenspechte eine Schirmart ist, wurden zusätzlich Brutvögel, xylobionte Käfer und Pilze erhoben.

Bedeutung

Die Arealausdehnung des auf der Roten Liste als verletzlich aufgeführten Weissrückenspechts eröffnet für den Naturschutz im Wald interessante Perspektiven. Unser Umgang mit Wäldern und die Waldbewirtschaftung wird für die Zukunft des Totholzliebhabers entscheidend sein. Das Ausscheiden von weiteren Waldreservaten sowie in die Waldbewirtschaftung integrierte Förderung von Alt- und Totholz, Altholzinseln und Habitatbäume sind für die weitere Bestandsentwicklung beim Weissrückenspecht von grosser Bedeutung.

Ergebnisse

Unsere Untersuchungen zeigen, dass unterschiedlich dimensioniertes Totholz für die Nahrungssuche und die Anlage von Bruthöhlen sowie ein reiches Angebot von im Holz lebenden Insektenlarven Schlüsselfaktoren für den Weissrückenspecht sind. Je nach Jahreszeit variieren die Reviergrössen zischen 20 – 120 ha pro Individuum, während der Brutzeit sind es durchschnittlich 21 ha. Dabei nutzt die Art naturnahe, zusammenhängende Wälder mit Totholzvolumen von über 50 m³ innerhalb von Teilbereichen der Aktionsräume. Der Bruterfolg beträgt 1,7 Jungvögel und das jährliche Überleben rund 80%.

Projektpartner

Donatoren

Fachpublikationen

Mitarbeitende

Betroffene Vogelarten

Vogelarten
Weissrückenspecht
Der Weissrückenspecht ist der grösste und seltenste der schwarzweissen Spechte. Erst seit wenigen Jahren werden im Osten des Landes regelmässig einzelne Brutpaare festgestellt. Wegen seiner hohen Lebensraumansprüche – naturnahe Wälder mit vielen absterbenden und toten Bäumen – ist das Vorkommen d...
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Weitere Ressourcen
PDF Download
Habitat selection of an old-growth forest specialist in managed forests (auf Englisch)
Avinews
Was macht ein «Urwaldspecht» im Wirtschaftswald?
Lebensraum Wald link
Ressort

Lebensraum Wald

Im Ressort Wald setzen wir uns ein, dass die Waldvogelwelt der Schweiz erhalten bleibt und gefördert wird. Wir engagieren uns in der Ausbildung und Weiterbildung der Forstwirtschaft, betreiben Wissenstransfer in die Praxis und tragen mit konkreten Förderprojekten und Flächensicherungen im Wald bei, die Defizite bei Alt- und Totholz sowie bei artspezifischen, speziellen und seltenen Lebensräumen zu reduzieren.

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