FILTERN

Filtern nach
Artenförderung Mehlschwalbe

Schutz und Förderung für die gesellige Insektenfresserin

Die Mehlschwalbe lebt mitten in unseren Dörfern und Städten, wo sie ihr Nest aus Lehmkügelchen an die Aussenfassade von Gebäuden baut. Die Flugkünstlerin gilt als Sympathieträgerin und als typische Gebäudebrüterin. Daher sollte die Mehlschwalbe eigentlich von der steten Ausdehnung der Siedlungsfläche profitieren – doch ihre Bestände sind rückläufig. Die Nähe zu menschlichen Siedlungen wird der Mehlschwalbe heute immer mehr zum Verhängnis, da die Toleranz gegenüber Nestern an Gebäuden abnimmt und zudem oft kaum geeignetes Nistmaterial vorhanden ist. Sie braucht deshalb unsere Hilfe!

Bereich Förderung
Ressort Lebensraum Siedlung
Thema Artenförderung, Vögel und Mensch
Lebensraum Siedlungen
Projektstart 2011
Projektstatus laufend
Projektleitung Merline Roth
Projektregion Schweiz

Details

Projektziele

Die Mehlschwalbenbestände sind nicht nur in der Schweiz, sondern in vielen Ländern Europas rückläufig. Deshalb ist die Mehlschwalbe in der Schweiz seit 2010 auf der Roten Liste als potenziell gefährdet eingestuft.

Die Vogelwarte erarbeitet Massnahmen für Schutz und Förderung der Mehlschwalben. Ausserdem verbessert sie das Wissen über die Ansprüche und Bedürfnisse der Art stetig und vermittelt diese der Bevölkerung. Für die Umsetzung ist auch die Zusammenarbeit mit Gemeinden und Kantonen zentral. All dies ist notwendig, damit die Mehlschwalben auch in Zukunft geeignete Nistplätze finden.

Vorgehen

Im Projekt wird mit unterschiedlichen lokalen Partnern zusammengearbeitet und auch die Bevölkerung miteinbezogen. Zum Beispiel half die Mehlschwalbenvolkszählung mit, breite Teile der Bevölkerung für die Bedürfnisse der Insektenfresserin zu sensibilisieren und die Akzeptanz für Gebäudebrüter zu fördern. Die genauen Standorte der Mehlschwalbennistplätze werden laufend in einem Inventar erfasst und stehen Gemeinden, Kantonen, Pärken und Vereinen zur Verfügung, um sich für den Schutz und die Förderung der Mehlschwalbe stark zu machen.

Bedeutung

Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig: Ein Problem ist die mangelnde Akzeptanz gegenüber den Nestern an Aussenfassaden. Aber auch die allgemeine Verarmung des Lebensraumes, wodurch Mehlschwalben weniger Fluginsekten als Nahrung und offene Bodenstellen mit Lehm für den Nestbau finden, sind ein Problem.

Das Artenförderungsprojekt soll nicht nur der Mehlschwalbe selbst unter die Flügel greifen, sondern die Mehlschwalbe dient auch als Botschafterin der Artenvielfalt im Siedlungsraum. Sie soll allgemein für mehr Natur in und um Schweizer Städte und Dörfer werben.

Ergebnisse

Untersuchungen haben gezeigt, dass Kunstnester bei fach- und standortgerechter Montage eine wirkungsvolle Massnahme darstellen. Je nach Region brütet die Mehrheit der Schwalben in Kunstnestern. Allerdings ist die Art dadurch stark auf unsere Unterstützung angewiesen, da die Kunstnester langfristig unterhalten und regelmassig gereinigt werden sollten: nach Möglichkeit alle 3 Jahre und spätestens dann, wenn die Besetzung plötzlich abnimmt.

Um die Besiedelung neuer Standorte zu fördern, können im Zeitraum von April bis August (morgens und abends) arteigene Lockrufe abgespielt werden.

Die Mehlschwalbenvolkszählung 2012–2014

Weitere Informationen

Eine gute Kenntnis der Nistplätze in der Gemeinde oder im Quartier ist entscheidend für die Priorisierung von Schutzbemühungen. Die Vogelwarte koordiniert die Durchführung von Inventaren von Gebäudebrütern.

Projektpartner

  • BirdLife Schweiz
  • Kantone
  • Gemeinden
  • Regionale Pärke
  • Lokale Vereine und BirdLife-Sektionen
  • Freiwillige Ornithologinnen und Ornithologen

Donatoren

  • Marion Jean Hofer-Woodhead-Stiftung
  • Stiftung Accentus (Hildegard & Karl Isliker-Meier Stiftung)
  • Yvonne Jacob Stiftung
  • Johann Paul Stiftung
  • Rudolf und Romilda Kägi-Stiftung
  • Styner-Stiftung
  • Stotzer-Kästli-Stiftung
  • Die Tierhilfe Stiftung Ruppanner

Fachpublikationen

Projektmitarbeitende

Betroffene Vogelarten

Vogelarten
Mehlschwalbe
Als Gebäudebrüterin hat die Mehlschwalbe zunehmend Probleme, geeignete Nistplätze zu finden – trotz der steten Zunahme des Siedlungsraums. Leider werden Nester oft mutwillig zerstört, da der Kot dieser Insektenvertilger Hausfassade und Boden verschmutzen kann. Mit etwas gutem Willen lassen sich a...
Mehr erfahren
Weitere Ressourcen
Ratgeberbeitrag
Hilfe für die Mehlschwalbe
vogelwarte.ch/ratgeber/hilfe-fuer-die-mehlschwalbe
Avinews
Mit den Schwalben nach Afrika und zurück
Avinews
Resultate der Mehlschwalbenvolkszählung
PDF Download
Faktenblatt: Wohnungsnot bei der Mehlschwalbe
PDF Download
Unter einem Dach mit der Mehlschwalbe
Lebensraum Siedlung link
Ressort

Lebensraum Siedlung

Im Siedlungsraum lassen sich viele Vögel beobachten. Im Ressort Siedlung machen wir uns für den Schutz und die Erhaltung ihrer Lebensgrundlagen stark. An unseren Häusern finden gefährdete Gebäudebrüter wie Mauersegler und Mehlschwalbe Nistplätze. Naturnahe Gärten mit Bäumen, Wildhecken oder Blumenwiesen bieten Nahrung und Versteckmöglichkeit für viele Vögel. Die Beratung für ein vogelfreundlich gestaltetes Siedlungsgebiet ist uns daher ein wichtiges Anliegen.

Mehr erfahren

Weitere Projekte

Spenden
Helfen Sie den Vögeln der Schweiz.
Dank Ihrer Unterstützung können wir die Vogelwelt überwachen, die Gefährdungen ermitteln, Lösungen entwickeln und Hilfe für bedrohte Arten leisten.
Jetzt spenden
Logo Zewo

Mit den uns anvertrauten Spendengeldern gehen wir sehr sorgfältig um. Seit vielen Jahren trägt die Schweizerische Vogelwarte das ZEWO-Gütesiegel für gemeinnützige Institutionen.