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Artenförderung Grauammer

Fünf vor zwölf für die Grauammer

Die Grauammer hat in der Schweiz seit 1990 um rund 80 % abgenommen. War sie 2010 auf der Roten Liste bereits als verletzlich aufgeführt, musste sie 2022 als vom Aussterben bedroht eingestuft werden. Heute brüten noch rund 100 Paare in wenigen Gebieten in der Schweiz. Die Grauammer ist als Bodenbrüterin im Kulturland auf strukturreiche, extensiv und spät genutzte Flächen angewiesen. Gerne nutzt sie Buntbrachen als Brutplatz. Vertieftes Wissen zur Ökologie der Art und spezifische Fördermassnahmen, vor allem an den noch bestehenden Brutplätzen in der Schweiz, soll das Verschwinden der Grauammer verhindern.

Bereich Förderung
Ressort Artenförderung
Thema Artenförderung, Lebensraumförderung, Ökologie
Lebensraum Ackerland, Halboffenes Kulturland, Wiesen und Weiden
Projektstart 2022
Projektstatus laufend
Projektleitung Stephanie Michler Keiser
Projektregion Basel-Landschaft, Bern, Freiburg, Genf, Luzern, Schaffhausen, Solothurn, Waadt

Details

Projektziele

Die letzten grösseren Bestände der Grauammer liegen in Ackerbaugebieten, wo sie sich nur dank bereits umgesetzter Fördermassnahmen wie Buntbrachen halten konnte. Damit die Grauammer bestmöglich gefördert werden kann, müssen wir die demographischen Prozesse und die Brut- und Nahrungsökologie besser verstehen. So ist zum Beispiel über den Bruterfolg der Schweizer Bestände und deren Vernetzung wenig bekannt. Nebst der Erarbeitung von Grundlagen sind die Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen sowie deren Wirkungskontrolle zentral, da die Bestände klein sind und grosser Handlungsbedarf besteht.

Vorgehen

In noch besiedelten Gebieten werden Fördermassnahmen von lokalen Akteuren umgesetzt, um die Bestände zu stabilisieren. Es braucht eine hohe Dichte an Bunt- und Rotationsbrachen sowie insekten- und strukturreiche spät gemähte Wiesen und Säumen. Nur wenn Neststandorte bekannt sind, können Landwirten motiviert werden, die Nester bei der Bewirtschaftung zu verschonen. In Zusammenarbeit mit BirdLife Schweiz und lokalen Partnern werden Daten zur Bestandsgrösse und dem Bruterfolg erhoben, um die demographischen Prozesse und die Brutökologie der Grauammer in der Schweiz besser zu verstehen. Dank der Erkenntnisse sollen die Fördermassnahmen optimiert werden.

Bedeutung

Für die Grauammer steht es fünf vor zwölf. Die gewonnenen Erfahrungen sollen zu einer Stabilisierung des Bestands in der Schweiz beitragen. Auf die Bedürfnisse der Art abgestimmte Fördermassnahmen werden auch international bekanntgemacht und ausgetauscht, da die Bestände auch in anderen Ländern Europas rückläufig sind.

Weitere Informationen

BirdLife Schweiz setzt sich sich im Grossen Moos BE/FR, einem der wichtigsten Brutplätze der Grauammer in der Schweiz, für den Schutz und die Förderung der Art: www.birdlife.ch

Im Kanton Genf engagiert sich die Groupe ornithologique du bassin genevoise GOBG für die Grauammer: www.gobg.ch

Projektpartner

Projektmitarbeitende

Betroffene Vogelarten

Vogelarten
Grauammer
Die knapp starengrosse Grauammer ist ein schlichter Vogel: zwar grösser als andere Ammern, aber unauffällig und lerchenähnlich gefärbt, ohne ein im Freiland erkennbares Prachtkleid und eher eintönig singend. Sie wirkt gedrungen und lässt die Beine bei kurzen Flugstrecken gerne hängen. Dieser Step...
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Artenförderung link
Ressort

Artenförderung

Die Artenförderung koordiniert die Entwicklung, Verbesserung und Verbreitung von Massnahmen zu Gunsten prioritärer Vogelarten, denen mit Lebensraumschutz alleine nicht geholfen werden kann. Gemeinsam mit BirdLife Schweiz und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) koordiniert das Ressort zudem das “Programm Artenförderung Vögel Schweiz”.

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