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Artenförderung Weissstorch

Der Stelzvogel im Aufwind

Der Weissstorch ist eine der bekanntesten Vogelarten. Seine grosse Popularität verdankt er seinem stattlichen Erscheinungsbild und seiner Lebensweise in enger Nachbarschaft zum Menschen. Seine Bestände brachen im 20. Jahrhundert ein und die Art verschwand vielerorts, unter anderem auch in der Schweiz. Dank grossem Engagement vieler Storchenfreunde nehmen die Bestände des Weissstorchs heute wieder zu. Seine Rückkehr steht beispielhaft für eine erfolgreiche Wiederansiedlung und Förderung. Dennoch sind verschiedene Schutz- und Fördermassnahmen nötig, um die Erfolge der letzten Jahrzehnte zu sichern.

Bereich Förderung
Ressort Artenförderung
Thema Artenförderung, Bestandsentwicklung, Lebensraumförderung
Lebensraum Ackerland, Feuchtgebiete, Siedlungen, Wiesen und Weiden
Projektstart 2003
Projektstatus laufend
Projektleitung Anja Marty
Projektregion Schweiz

Details

Projektziele

Während der Wiederansiedlung von 1948 bis 1995 war die Entwicklung des Weissstorchs stark von Auswilderung und Zufütterung abhängig. Heute ist dies nicht mehr nötig und für den Weissstorch als Prioritätsart für die Artenförderung wird ein sich selbst erhaltender, stabiler Bestand angestrebt. Wichtig dafür sind die Bereitstellung von Nistmöglichkeiten und Lebensraumaufwertungen zur Förderung eines guten Nahrungsangebotes in der Nähe von Brutplätzen z.B. durch Schaffen von extensiv genutzten Feuchtwiesen und Weideland. Zahlreiche Freiwillige überwachen seit Jahrzehnten die Brutplätze und beringen Nestlinge, um frühzeitig bestandbedrohende Faktoren erkennen zu können.

Vorgehen

Wie die Schweizer Bestände gestärkt werden können ist im Aktionsplan für den Weissstorch festgehalten. Durch ein umfangreiches Monitoring sind praktisch alle Brutstandorte in der Schweiz bekannt. Bestehende Horste werden geschützt und neue Nistplätze geschaffen. Freiwillige stellen geeignetes Nistmaterial zur Verfügung und sorgen für den regelmässigen Unterhalt der Horste, so dass die Nistplätze langfristig erhalten bleiben. Eine der grössten Gefahren für Weissstörche stellen Kollisionen und Stromschläge an Freileitungen dar. Durch Sanierungen gefährlicher Masten können diese entschärft werden.

Bedeutung

Zahlreiche Freiwillige sorgen durch die Betreuung der Kolonien und durch Öffentlichkeitsarbeit dafür, dass bei Problemen rechtzeitig Massnahmen ergriffen werden und der Weissstorch in der Bevölkerung weiterhin beliebt ist. Die grosse Popularität des Weissstorchs macht ihn zu einer Schirmart des Artenschutzes. Viele weitere Vogelarten und zahlreiche Pflanzen-, Amphibien-, Reptilien und Insektenarten sind auf Grund des Verschwindens von Feuchtgebieten stark rückläufig oder gefährdet. Somit profitieren auch diese Arten von Aufwertungen, Wiederherstellungen und Neuschaffungen von geeigneten Lebensräumen für den Weissstorch.

Ergebnisse

Der Schweizer Brutbestand des Weissstorchs beträgt bereits über 880 Paare (2022). Inzwischen ist das ursprüngliche Brutgebiet in den Niederungen unterhalb 600 m ü. M. wieder weitgehend, wenn auch ungleichmässig besiedelt. Luft nach oben besteht jedoch nach wie vor. Insbesondere in der Westschweiz ist die Verbreitung noch ziemlich lückig. Ausserdem sind die Gefahren durch Lebensraumverlust, eine zu intensive Landwirtschaft sowie Kollisionen und Stromschläge an Freileitungen noch lange nicht beseitigt.

Weitere Informationen

Die Freiwilligen von Storch Schweiz überwachen bei den Schweizer Weissstörchen jährlich Brutbestand und Bruterfolg, beringen die Nestlinge und lesen die Ringe der Altvögel ab. In den letzten Jahren wurden auf Grundlage dieser Datenerhebungen mehrere Auswertungen über die Schweizer Weissstörche durchgeführt. Für die Förderung besonders relevant sind die demografische Analyse der Ringfunddaten und die Auswertung der Todesursachen.

Projektpartner

Fachpublikationen

Projektmitarbeitende

Betroffene Vogelarten

Vogelarten
Weissstorch
Der Weissstorch ist als Kinder bringender Klapperstorch und als Glücksbringer «Adebar» wohlbekannt. Seit der Antike wurde der Storch als Botschafter der Fruchtbarkeit von einigen Völkern vergöttert und geschützt. Die Intensivierung und moderne Methoden der Landwirtschaft sind verantwortlich, dass...
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Weitere Ressourcen
PDF Aktionsplan
Aktionsplan Weissstorch Schweiz
bafu.admin.ch/aktionsplan-weissstorch
Merkblatt
Störche im Winter, Merkblatt für die Vogelschutzpraxis
Audio
Der Weissstorch
vogelwarte.ch/news/weissstorch/
Artenförderung link
Ressort

Artenförderung

Die Artenförderung koordiniert die Entwicklung, Verbesserung und Verbreitung von Massnahmen zu Gunsten prioritärer Vogelarten, denen mit Lebensraumschutz alleine nicht geholfen werden kann. Gemeinsam mit BirdLife Schweiz und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) koordiniert das Ressort zudem das “Programm Artenförderung Vögel Schweiz”.

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