FILTERN

Filtern nach
Habitatpräferenzen und Start des Zugverhaltens bei der Waldschnepfe

Einsichten in die Bewegungen eines heimlichen Waldvogels

Die Waldschnepfe ist eine der heimlichsten Vogelarten. Über ihre Ökologie in den Brutgebieten ist deshalb wenig bekannt. Gleichzeitig sind ihre Bestände in der Schweiz rückläufig, und es ist zu erwarten, dass Schutz- und Fördermassnahmen in nächster Zeit nötig werden. Um die richtigen Massnahmen entwickeln zu können, sind verbesserte Kenntnisse über die bevorzugten Lebensräume und die jahreszeitlichen Wanderungen notwendig.

Bereich Forschung
Ressort Ökologische Forschung
Thema Ökologie, Zugvögel
Lebensraum Wald
Projektstart 2015
Projektstatus laufend
Projektleitung Martin Grüebler
Projektregion Neuenburg, Waadt

Details

Projektziele

Zwei Projektziele stehen im Vordergrund. Einerseits sollen die bevorzugten Waldhabitateigenschaften untersucht werden, um eine bessere Basis für den Schutz des Lebensraums zu schaffen. Andererseits sollen die Abzugszeitpunkte zum Herbstzug identifiziert werden, um die Auswirkungen der Herbstjagd auf die Schweizer Population abschätzen zu können.

Vorgehen

Von 2016 bis 2018 fingen wir im Jura insgesamt über 100 Waldschnepfen mit verschiedenen Methoden. Sechzig Individuen wurden mit Radiosendern versehen, weitere 30 Individuen mit ARGOS Sendern, welche die Daten über Satelliten übertragen. Die Ortung der Radiosender erlaubte es, mittels statistischer Modelle die Habitatpräferenzen auf zwei räumlichen Ebenen zu quantifizieren, auf der Landschaftsebene und auf der Ebene des Aktionsraums. Die ARGOS-Sender waren gut geeignet, den Zeitpunkt des Wegzugs im Herbst zu identifizieren.

Bedeutung

Das Forschungsprojekt ist relevant für den Schutz der Waldschnepfe und ihrer Waldhabitate. Obwohl die Art in den letzten Jahren sinkende Bestände aufwies und in der Schweiz auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten aufgeführt ist, wird sie noch bejagt. Die Resultate über die Habitatwahl in Jurawäldern werden zur Erarbeitung von Waldbewirtschaftungs- und Schutzmassnahmen beitragen. Die Resultate zu den Abzugszeitpunkten werden erlauben, Empfehlungen zur Vermeidung der Bejagung der Schweizer Brutpopulation zu machen.

Ergebnisse

Waldschnepfen, die in der Schweiz brüten, ziehen zwischen Mitte Oktober und Ende November weg. In den Jurawäldern bevorzugen Waldschnepfen eine gut entwickelte Strauchschicht und einem Boden-pH-Wert zwischen 5 und 6. Eine zusätzliche Untersuchung zeigte, dass die Masse an Regenwürmern in Böden mit einem pH-Wert um 6 am grössten ist. Gemieden werden hingegen Wälder, die durch geteerte Strassen oder offene Weiden fragmentiert sind, und in denen eine hohe Belastung durch künstliches Licht besteht.

Projektpartner

Fachpublikationen

Projektmitarbeitende

Betroffene Vogelarten

Vogelarten
Waldschnepfe
An einem lauen Frühlings- oder Frühsommerabend der Flugbalz der Waldschnepfe beizuwohnen, gehört zu den besonderen Naturerlebnissen. Bei einsetzender Dämmerung, noch bevor sich die ersten Sterne zeigen, zeichnet sich am Abendhimmel plötzlich die Silhouette eines eulenartig fliegenden Vogels ab. D...
Mehr erfahren
Ökologische Forschung link
Ressort

Ökologische Forschung

Wir untersuchen die vielfältigen Wechselwirkungen von Vögeln mit ihrer Umwelt, vom individuellen Ansiedlungsverhalten bis zu Artengemeinschaften.

Mehr erfahren

Weitere Projekte

Spenden
Helfen Sie den Vögeln der Schweiz.
Dank Ihrer Unterstützung können wir die Vogelwelt überwachen, Gefahren erkennen, Lösungen entwickeln und Hilfe für bedrohte Arten leisten.
Jetzt spenden
Logo Zewo

Mit den uns anvertrauten Spendengeldern gehen wir sehr sorgfältig um. Seit vielen Jahren tragen wir das ZEWO-Gütesiegel für gemeinnützige Institutionen.