Von individuellen Bewegungsmustern zu Populationsprozessen

Dieses Projekt untersucht die Schlüsselfaktoren, die den Erfolg von Steinkauzindividuen und -populationen im Jahresverlauf beeinflussen. Das Projekt erforscht die wichtigsten Lebensraumansprüche und wie Veränderungen in der Lebensraumqualität die Körperverfassung, den Bruterfolg und das Überleben von Steinkäuzen beeinflusst. Ein spezieller Fokus wird auf den Zusammenhang dieser Faktoren mit der individuellen Raumnutzung und den Wanderungsbewegungen gelegt. Das Einsichten in die Ansprüche dieser Art hilft, kritische Phasen und Schlüsselfaktoren im Leben von Steinkäuzen zu identifizieren.

Der Hauptteil dieser Studie fand in einer grossen Population in Süddeutschland statt. Hier wurden junge und adulte Vögel mit Telemetriesendern ausgestattet und während vier Jahren verfolgt. Feldexperimente wurden durchgeführt und Informationen über Körperkondition, Lebensraum, Bruterfolg und Überleben gesammelt. Die Analyse dieser Daten hilft die Lebensraumanforderungen und das Verhalten dieser Art besser zu verstehen. Das angesammelte Wissen wird nun genutzt, um die Situation einer kleinen Population im Berner und Freiburger Seeland zu beleuchten, wo seit 2015 vergleichbare Daten gesammelt werden.

Der Steinkauz ist eine von 50 Prioritätsarten für die Artenförderung. Er ist eine typische Art von gesunden Agrarlandschaften und ein Indikator für eine vogelfreundliche Landwirtschaft. Durch die Untersuchung ihrer Ökologie gewinnen wir grundlegende Informationen, um Fördermassnahmen in der Schweiz und im Ausland zu verbessern. Das Verständnis von Raumnutzung und Wanderungsbewegungen erlaubt uns, Massnahmen zu definieren, um fragmentierte Populationen wieder zu verbinden und die Wiederbesiedlung von geeigneten Gebieten zu erleichtern.

Wiesen bieten dem Steinkauz ein höheres Nahrungsangebot als Ackerflächen. Hohes Nahrungsangebot im Brutrevier führt zu erhöhtem Überleben von Nestlingen, Flügglingen und Brutvögeln. Jungvögel aus nahrungsreichen Revieren wandern später ab als solche aus nahrungsarmen Revieren. Gebiete in Waldnähe werden stark gemieden, bei der Ansiedlung und beim Abwandern. Im Winter ist das Überleben von Altvögeln und abwandernden Jungvögeln reduziert und in dieser Zeit werden Baumhöhlen zu einer wichtigen Ressource zum Ruhen.

• Max Planck Institut für Verhaltensbiologie
• Forschungsgemeinschaft zur Erhaltung einheimischer Eulen e.V.
• BirdLife Schweiz
• Berner Vogelschutz BVS
• Berner Ala
• IBA Arbeitsgruppe 004
• Büro für Landschaftspflege und Faunistik
• Quadropoda

• Schweizerischer Nationalfonds
• Hirschmann Stiftung
• Karl Mayer Stiftung
• Ernst Göhner Stiftung
• Stiftung Accentus
• Parrotia-Stiftung