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Die Grauspecht-Ökologie besser verstehen

Habitatansprüche und Raumnutzung einer seltenen Spechtart

Gemäss dem Schweizer Brutvogelatlas haben die Bestände des Grauspechts seit den 1990er Jahren um 2/3 abgenommen. Auch in anderen westeuropäischen Ländern zeigt die Art abnehmende Bestände. Der Grauspecht erscheint deshalb auf den Roten Listen der Schweiz, Deutschlands und Frankreichs als «stark gefährdet». Trotz dieser beängstigenden Entwicklung ist wenig über die Ökologie der Art bekannt. In diesem Projekt untersuchen wir die bisher unbekannten Gründe für die starke Abnahme des Grauspechtes in Westeuropa.

Bereich Forschung
Ressort Ökologische Forschung
Themen Ökologie, Artenförderung
Lebensraum Wald
Projektstart 2019
Projektstatus laufend
Projektleitung Martin Grüebler
Projektregion Jura, Solothurn, Basel-Landschaft

Details

Projektziele

Um die Lebensraumansprüche des Grauspechtes besser zu verstehen, untersuchen wir, wo die Brutreviere in den Waldhabitaten liegen, welche Waldstrukturen in den Revieren bevorzugt genutzt werden, und welche Faktoren auf die Reviergrösse einwirken. Dabei werden die Waldhabitate auch durch Fernerkundungsmethoden beschrieben. Die Nahrungszusammensetzung soll aus Kotproben erfasst werden. Ausserdem werden Bruterfolg und jährliche Überlebensraten dieser heimlichen Spechtart erfasst, da nur sehr wenige demographische Daten zu dieser Art vorhanden sind.

Vorgehen

Grauspechte werden mittels Japannetzen und abgespielten Rufen gefangen, farbberingt und mit kleinen Radiotelemetrie-Sendern versehen. Besenderte Individuen werden regelmässig geortet. Der Sender erlaubt es auch, die Bruthöhlen zu finden und dann regelmässig zu kontrollieren, um Daten zur Brutbiologie zu erfassen. Wiedersichtungen von farbberingten Individuen in den Jahren nach der Besenderung legen die Basis für die Schätzung von jährlichen Überlebensraten. Angebots-Nutzungs-Analysen und LiDAR-Daten erlauben die Analyse von Habitatpräferenzen.

Bedeutung

Die Bestände des Grauspechtes nehmen in der Schweiz rapide ab. Das Projekt wird wichtige Wissenslücken über die Nutzung des Waldlebensraums durch den Grauspecht füllen, was die Erarbeitung von gezielten Fördermassnahmen erlaubt. Die Umsetzung solcher evidenzbasierten Massnahmen soll den zusammengebrochenen Beständen des seltenen Waldbewohners eine Chance auf Erholung geben. Durch den Bau von Baumhöhlen erschafft der Grauspecht neue Lebensräume und Brutmöglichkeiten für sekundäre Höhlenbewohner und erfüllt damit eine wichtige Funktion in unseren Waldökosystemen.

Donatoren

  • Stiftung Yvonne Jacob
  • Zigerli-Hegi-Stiftung

Fachpublikationen

Mitarbeitende

Betroffene Vogelarten

Weitere Ressourcen
Avinews
Dem geheimnisvollen Grauspecht auf der Spur
Ökologische Forschung link
Ressort

Ökologische Forschung

Wir untersuchen die vielfältigen Wechselwirkungen von Vögeln mit ihrer Umwelt, vom individuellen Ansiedlungsverhalten bis zu Artengemeinschaften.

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