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Lebensraumverbundsystem Sankt Galler Rheintal

Förderung der Biodiversität im vielfältig genutzten Kulturland (Grünland und Ackerbau)

Im St. Galler Rheintal erprobt die Schweizerische Vogelwarte Sempach zusammen mit lokal verankerten Organisationen und Landwirten verschiedene Massnahmen zur Förderung der Artenvielfalt im Kulturland. Von Blumenwiesen und Buntbrachen in Kombination mit Gebüschgruppen und Säumen entlang von Grabenböschungen oder am Rand von Ackerland sollen Turmfalken, Kiebitz, Schwarzkehlchen, Sumpfrohrsänger und Goldammern profitieren. Die reichen Naturwerte des St. Galler Rheintals werden untereinander vernetzt und langfristig gesichert.

Bereich Förderung
Ressort Lebensraum Kulturland
Thema Artenförderung, Lebensraumförderung
Lebensraum Ackerland, Feuchtgebiete, Wiesen und Weiden
Projektstart 1998
Projektstatus laufend
Projektleitung Petra Horch
Projektregion St. Gallen

Details

Projektziele

Die Talfläche des Rheintals wird zur vielfältigen, naturnahen Kulturlandschaft. Im Pilotprojekt für die Aufwertung eines von Grünland und Ackerbau gleichermassen geprägten Raums stehen folgende Fragen im Vordergrund:

  • Wie verändern sich die landwirtschaftliche Nutzung, die Landschaft und die Vogelbestände über die Jahre?
  • Beeinflussen die Lebensraumaufwertungen Bestände und Zusammensetzung der Brutvogelarten?
  • Welche Massnahmen braucht es in welcher Quantität und Qualität, damit Vogelbestände in einem Mischwirtschaftsgebiet positiv reagieren?

Vorgehen

Interessierte Landwirte werden mit einer gesamtbetrieblichen Beratung motiviert, ihre Flächen ökologisch vielfältig zu bewirtschaften und die Förderung der Biodiversität auf ihrem Betrieb zu verstärken. Es entstehen qualitativ hochwertige Biodiversitätsförderflächen wie Buntbrachen, Säume, Hecken, Blumenwiesen und Kleingewässer.

Die Fördermassnahmen werden unter Mitwirkung von Pro Riet Rheintal und anderen Partnern umgesetzt und von einer Erfolgskontrolle begleitet. Alle zwei Jahre werden die Vogelbestände in einem Teilbereich erfasst und alle 5 Jahre im ganzen ursprünglichen Projektperimeter.

Bedeutung

Die ökologische Vielfalt des St. Galler Rheintals ist auch heute noch hoch. Kerngebiet ist das Schollenriet, ein ehemaliges Torfabbaugebiet mit einer aussergewöhnlichen Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Das 53 Hektaren grosse Naturschutzgebiet gilt heute als Flachmoor und Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung. Trotz seiner beachtlichen Grösse reicht diese “Naturinsel” zur Erhaltung der aktuellen Tier- und Pflanzenvielfalt nicht aus. Für überlebensfähige Populationen muss auch das umliegende Kulturland naturnahe Lebensräume bieten.

Ergebnisse

Auf 400 Projektflächen wurden gemeinsam mit verschiedensten Eigentümerinnen und Bewirtschaftern über 240 Hektaren ökologisch aufgewertet. Es entstanden auf 180 ha Blumenwiesen, Brachen, Hecken und Hochstamm-Obstgärten. Zudem wurden Tümpel, Ast- und Steinhaufen, Waldränder oder Trockenmauern geschaffen.

Untersuchungen von Flora und Fauna bestätigen den Erfolg der Massnahmen. Viele Pflanzen- und Tierarten entwickelten sich positiv. Der schweizweit beobachtete Rückgang von Kulturlandvogelarten konnte aber auch im St. Galler Rheintal bisher nur teilweise aufgehalten werden.

Projektpartner

Donatoren

  • Fonds Landschaft Schweiz
  • Stiftung Dreiklang
  • Stiftung Yvonne Jacob
  • Stiftung Callistemon Laevis
  • Ellen Frederik-Stiftung
  • Alexander Schmidheiny Stiftung
  • verschiedene weitere Stiftungen und Spenden von Firmen, Organisationen und Privatpersonen

Fachpublikationen

Mitarbeitende

Betroffene Vogelarten

Dohle
Dorngrasmücke
Fitis
Gelbspötter
Goldammer
Kiebitz
Kuckuck
Neuntöter
Rohrammer
Schleiereule
Schwarzkehlchen
Sumpfrohrsänger
Teichrohrsänger
Turmfalke
Lebensraum Kulturland link
Ressort

Lebensraum Kulturland

Wir fördern eine wildtierfreundliche Landwirtschaft mit mehr hochwertigen und besser vernetzten Lebensräumen, sowie weniger Kunstdüngern und Pestiziden.

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