Sempach. – Seit Jahrhunderten ist das Kulturland Lebensraum für Vogelarten wie Wachtel, Feldlerche und Grauammer, aber auch für weitere Tiere wie beispielsweise den Feldhasen. Durch Intensivierungsprozesse haben sich in den letzten Jahrzehnten jedoch vielerorts die Lebensbedingungen für diese Tiere zum Schlechteren verändert. Als Folge davon sind viele auf das Kulturland spezialisierte Arten selten geworden oder sogar bereits ganz verschwunden. Biodiversitätsförderflächen (BFF) sind deshalb zu wichtigen Refugien für die Tier- und Pflanzenwelt geworden. In Ackergebieten wurden solche Elemente aber bisher nur selten umgesetzt. Dies ändert sich nun: Ab 2024 schreibt der Bund auf Ackerflächen mindestens 3,5 % BFF vor.
Damit bieten sich für die Biodiversität, aber auch für die Landwirtschaft grosse Chancen. Dies gilt ganz besonders dann, wenn hochwertige BFF angelegt werden, wie beispielsweise Buntbrachen oder Säume auf Ackerland. Diese weisen eine hohe Vielfalt an Wildpflanzen auf und ziehen deshalb Insekten an, die für die Bestäubung der Kulturen wichtig sind. Auch können sich in den Förderflächen räuberisch lebende Kleintiere wie Spinnen, Laufkäfer oder Raubwanzen vermehren, die unerwünschte Insekten wie Blattläuse in den Produktionsflächen vertilgen. So entsteht ein natürliches Gleichgewicht. Die Nutzpflanzen sind robuster und bringen mehr Ertrag. Weiter können Pflanzenschutzmittel eingespart werden.