Die nachweislich ältesten Auerhühner der Welt sind mindestens 10 Jahre und 9 Monate alt und leben im Kanton Schwyz. Dies weiss man, da ihr Kot bereits 2009 einmal im Rahmen eines Populationsmonitorings gefunden wurde, welches die Vogelwarte Sempach gemeinsam mit dem Kanton Schwyz durchführt.
Mithilfe molekularbiologischer Methoden ist es möglich, aus Kotproben DNA zu gewinnen. Damit können genetische „Fingerabdrücke“ erstellt und so einzelne Individuen identifiziert werden. Diese genetischen Informationen ermöglichen somit auch Rückschlüsse auf die Grösse einer Population. Ein Beobachten und Zählen der Vögel ist folglich nicht mehr nötig. „Gerade beim scheuen Auerhuhn ist das Sammeln von Kot eine sehr gute Methode, da die Tiere kaum gestört werden“, erklärt Pierre Mollet, Auerhuhnspezialist an der Vogelwarte Sempach.
Das Auerhuhn lebt nämlich nicht nur zurückgezogen, sondern ist auch bedroht. Seit Jahrzehnten nimmt der Schweizer Bestand ab. Viele Wälder sind für den anspruchsvollen Vogel zu dicht und zu dunkel geworden. Zudem reagiert das scheue Auerhuhn sehr empfindlich auf Störungen. Weil Outdoor-Aktivitäten immer weiter in die Natur vordringen, nehmen auch die Störungen zu.