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Lebensraumverbundsystem Grosses Moos

Monitoring Brutvögel in einer wertvollen Landschaft

Das Grosse Moos ist ein wichtiges Gebiet für die landwirtschaftliche Produktion. Gleichzeitig hat es ein besonders hohes Potenzial als Lebensraum für typische Arten des Kulturlandes. Seit 1995 erhebt die Vogelwarte im Kerngebiet die Bestände ausgewählter Brutvögel auf 42 km².

Bereich Förderung
Ressort Lebensraum Kulturland
Thema Bestandsentwicklung, Lebensraumförderung, Ökologie
Lebensraum Ackerland, Halboffenes Kulturland
Projektstart 1995
Projektstatus laufend
Projektleitung Simon Birrer
Projektregion Bern, Freiburg

Details

Projektziele

Wie entwickelt sich die Vogelwelt in einem intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebiet, in dem seit Jahren Anstrengungen unternommen werden, um wertvolle Ausgleichsflächen zu schaffen? In diesem Projekt liefern wir wichtige Datengrundlagen für Partnerorganisationen wie BirdLife, Biotopverbund und Kantone zum Erhalt und Neuschaffen von Lebensräumen, andererseits messen wir die Auswirkungen auf die Bestände ausgewählter Brutvögel.

Vorgehen

Jeden Frühling erfassen Ornithologen auf drei Rundgängen alle Hinweise auf Vorkommen von ausgewählten Brutvogelarten mit Hauptverbreitung im Kulturland. Aufgrund dieser Beobachtungen wird anhand eines standardisierten Verfahrens die Zahl der vorhandenen Reviere bestimmt.

Bedeutung

Das Grosse Moos ist ein Schweizer Hotspot für diverse Kulturlandarten. Dazu gehört etwa die vom Aussterben bedrohte Grauammer. Zudem sind Schafstelze, Neuntöter, Dorngrasmücke oder Schwarkzkehlchen häufig anzutreffen. Die Datenreihe aus dem LVS Grosses Moos ist einer der längsten zu den Kulturlandvögeln in der Schweiz überhaupt. Sie dokumentiert die zeitliche und räumliche Entwicklung der Vorkommen und liefert die Datengrundlage für Schutz und Forschung.

Ergebnisse

Insgesamt fand eine erfreuliche Entwicklung statt. Sowohl die Zahl der jährlich festgestellten Arten als auch die Zahl der besetzten Reviere nimmt laufend zu. Allerdings gibt es auch Rückgänge in den letzten 10 Jahren, so bei Wachtel, Sumpfrohsänger und leider ausgerechnet bei der vom Aussterben bedrohten Grauammer. 12 der 18 regelmässig vorkommenden Arten zeigten in den letzten Jahren einen positiven Trend. Sehr erfreulich ist, dass der Steinkauz seit 2006 und der Kiebitz seit 2014 wieder im Gebiet vorkommen, nachdem sie zuvor verschwunden sind.

Weitere Informationen

Unsere Daten dienen regelmässig als Basis für Erfolgskontrollen, Naturschutzplanungen oder wissenschaftlichen Auswertungen. 2022 hat beispielsweise Francesca Fehlberg im Rahmen ihrer Bachelorarbeit die Habitatnutzung der Grauammer untersucht. Verschwunden sind vor allem die Reviere im Ackerland, während sich die Reviere im Bereich der Biodiversitätsförderflächen, vor allem der Brachen, besser halten konnten. Verglichen mit Ackerland, war die Besiedlungswahrscheinlichkeit einer Brache rund dreieinhalb Mal höher.

Projektpartner

  • Kantone Bern und Fribourg
  • Biotopverbund Grosses Moos
  • avi-fauna (vormals Büro für Landschaftspflege und Faunistik, Mosimann & Strebel)

Donatoren

  • Kantone Bern und Fribourg

Fachpublikationen

Projektmitarbeitende

Betroffene Vogelarten

Dohle
Dorngrasmücke
Goldammer
Grauammer
Kiebitz
Nachtigall
Neuntöter
Schafstelze
Schwarzkehlchen
Steinkauz
Sumpfrohrsänger
Teichrohrsänger
Wachtel
Weitere Ressourcen
Avinews
"Vogel der Weisheit" sucht Lebensraum
Medienmitteilung
Kleiner Hoffnungsschimmer
vogelwarte.ch/news/ein-kleiner-hoffnungsschimmer
Lebensraum Kulturland link
Ressort

Lebensraum Kulturland

Wir fördern eine wildtierfreundliche Landwirtschaft mit mehr hochwertigen und besser vernetzten Lebensräumen, sowie weniger Kunstdüngern und Pestiziden.

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