© Marcel Burkhardt
Keiner zu klein, ein Pechvogel zu sein (29.12.2020)
2020 wurden rund 1700 Vögel in die Pflegestation der Schweizerischen Vogelwarte gebracht – so viele wie noch nie. Haussperling, Amsel und Mauersegler führen die Liste der gefiederten Patienten an. Die Mitarbeitenden der Pflegestation versorgen die Vögel und unterstützen sie bei einem Neustart in die Freiheit.
Sempach. – Zum Jahreswechsel zieht auch die Pflegestation der Vogelwarte Bilanz. Für die Sempacher Vogelpflege war 2020 nach 2019 das zweite Rekordjahr in Folge! Heuer wurden rund 1700 verletzte, geschwächte oder verwaiste Vögel eingeliefert; gut 200 mehr als letztes Jahr. Ein Teil der Zunahme ist sicher teilweise darauf zurückzuführen, dass die Aufmerksamkeit der Bevölkerung dieses Jahr wegen der ungewöhnlichen Bedingungen höher war. Im vergangenen Frühling wendeten sich nämlich auch aussergewöhnlich viele Personen mit Fragen zu Vögeln an die Schweizerische Vogelwarte.
Gut die Hälfte der Pechvögel, welche die Pflegestation entgegennahm, waren Jungvögel. Unter den Eingängen befanden sich jedoch auch zahlreiche verletzte Vögel, die von aufmerksamen Menschen aufgefunden und vorbeigebracht worden waren. Die Vögel erhalten professionelle Pflege und werden nach ihrer Genesung wieder in die Freiheit entlassen. Manche von ihnen weisen jedoch derart schwere Verletzungen auf, dass sie trotz Behandlung keine Chance mehr haben, gesund zu werden.
Verletzungen entstehen oft dann, wenn Vögel mit einer Glasscheibe oder einem Fahrzeug kollidieren. Gerade der Zusammenstoss mit Glasscheiben gehört im Siedlungsraum zu den grössten Vogelschutzproblemen. Viele Verletzungen und Todesfälle könnten vermieden werden, wenn beim Bau eines Gebäudes Massnahmen getroffen und bestehende Scheiben für die Vögel mit Markierungen sichtbar gemacht werden.
Wie im Vorjahr zählten Haussperling und Amsel zu den am häufigsten entgegengenommenen Vogelarten. An dritter Stelle standen Mauersegler, unter ihnen viele Jungvögel, die an heissen Sommertagen auf der Suche nach Abkühlung aus den Brutnischen stürzten. Mauersegler brüten oft direkt unter Hausdächern; bei starker Sonneneinstrahlung kann die Temperatur im Nest enorm ansteigen.
Verglichen mit den betriebsamen Frühlings- und Sommermonaten, wo das Zwitschern und Piepsen der zahlreichen gefiederten Patienten eine beständige Geräuschkulisse darstellt, ist es während des Winters in der Pflegestation schon fast besinnlich ruhig. Dennoch gilt es auch jetzt noch gefiederte Patienten zu versorgen, die hoffentlich im neuen Jahr in Freiheit entlassen werden können.
Vogel gefunden – was nun?
Verletzte und kranke Vögel, aber auch Jungvögel gehören in die Hände von Fachleuten. Im Zweifelsfall kann man sich telefonisch an die Vogelwarte wenden: 041 462 97 00. Die Fachpersonen können abschätzen, welche Hilfe der Vogel braucht, und auch Tipps zum Transport geben.
www.vogelwarte.ch/pflegestation
Von einer Pflege zu Hause sei abgeraten. Die Haltung und Pflege einheimischer Vögel erfordert nämlich nicht nur Fachwissen und adäquate Haltungsbedingungen, sondern auch eine kantonale Bewilligung.
Vogelkollisionen an Glas:
Die Vogelwarte stellt umfassendes Informationsmaterial zur Verfügung, wie die Gefahr von Glas für Vögel reduziert werden kann:
https://vogelglas.vogelwarte.ch
Weitere Auskünfte
Schweizerische Vogelwarte
6204 Sempach
Tel. 041 462 97 00
info@vogelwarte.ch
Medienmitteilung
Informationen Corona-Virus
Gemäss den Corona-Regelungen des Bundes bleibt das Besuchszentrum bis am 28. Februar 2021 geschlossen.
Unsere Vogelpflegestation funktioniert wie gewohnt weiter. Vögel nehmen wir täglich (Montag-Sonntag) von 09.00-12.00 und von 13.30-17.00 Uhr entgegen.
Aufgrund der verschärften Corona-Massnahmen sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter grösstenteils im Home Office. Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir momentan nicht alle Anfragen sofort bearbeiten können.
Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns primär per Mail kontaktieren, ausser in Notfällen.
Herzlichen Dank für Ihr Verständnis.
Ihre Schweizerische Vogelwarte Sempach
Informations sur le virus Corona
Selon les mesures de la Confédération contre le coronavirus, le centre de visite sera fermé jusqu’au 28 février 2021.
Notre station de soins fonctionne normalement. Nous réceptionnons les oiseaux tous les jours (lundi-dimanche) de 09.00 à 12.00 et de 13.30 à 17.00.
En raison des mesures Covid plus strictes, la plupart de nos employés télétravaillent depuis leur domicile. Nous ne sommes actuellement pas en mesure de traiter toutes les demandes immédiatement. Nous vous serions reconnaissants de bien vouloir nous contacter principalement par courrier électronique, sauf en cas d'urgence.
Nous vous remercions de votre compréhension.
Votre Station ornithologique suisse de Sempach
Informazioni virus corona
In conformità alle misure della Confederazione contro il coronavirus, il Centro visite è chiuso fino al 28 febbraio 2021.
Il nostroCentro di cura per uccelli continua a funzionare normalmente. Gli uccelli vengono presi in consegna giornalmente (lunedì-domenica) dalle 09.00 alle 12.00 e dalle 13.30 alle 17.00.
A causa delle misure più severe di Corona, la maggior parte dei nostri dipendenti si trova nei loro uffici di casa. Vi preghiamo di comprendere che non possiamo elaborare tutte le richieste di informazioni immediatamente. Vi saremmo grati se poteste contattarci principalmente via e-mail. In caso di emergenza, tuttavia, siamo naturalmente a vostra disposizione. Grazie per la vostra comprensione.
La vostra Stazione Ornitologica Svizzera
Informations concerning the corona virus
Due to the measures taken by the Swiss government against the coronavirus, the visitor centre will be closed until February 28th 2021.
Our bird care station continues to operate as usual. We accept birds daily (Monday-Sunday) from 09.00-12.00 and from 13.30-17.00.
Due to the stricter Corona measures, most of our employees are in their home offices. Please understand that we cannot process all inquiries immediately. We would be grateful if you could contact us primarily by e-mail. In case of emergency we are of course available for you.
Thank you for your understanding.
Your Swiss Ornithological Institute