Die Fütterung von Kleinvögeln erfreut sich grosser Beliebtheit. Auch für die Vögel kann die zusätzliche Nahrung in strengen Wintern die Lebensbedingungen verbessern. Die Probleme, unter denen gefährdete Vögel leiden, werden mit der Fütterung jedoch nicht behoben. Ein effektiver Vogelschutz ist nur mit der Aufwertung von Lebensräumen zu erreichen. Wenn man sich entscheidet zu füttern, sollte dies fachgerecht erfolgen, damit die Vögel durch die gutgemeinte Geste nicht zu Schaden kommen.
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© Schweizerische Vogelwarte & BirdLife Schweiz, Sempach und Zürich, 2023
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Die häufigsten Fragen zum Thema
Wann soll ich Vögel füttern?
Für den Vogelschutz ist die Fütterung nicht notwendig. Diejenigen Arten, die ein Futterhaus besuchen, sind in der Schweiz durchwegs nicht gefährdet und an die bei uns herrschenden Lebensbedingungen gut angepasst.
Futterstellen werden aber im Winter teilweise gerne angenommen und können vor allem bei Dauerfrost, Eisregen oder geschlossener Schneedecke unter Umständen eine Überlebenshilfe darstellen.
Eine Zufütterung im Frühling und Sommer ist nicht nötig und auch nicht empfehlenswert. Einerseits sind die Vögel für die Jungenaufzucht vor allem auf frische Insekten angewiesen. Andererseits ermöglichen es hohe Temperaturen manchen Krankheitserregern, besser in Futter oder Wasser zu überdauern, was eine Übertragung von Krankheiten von Vogel zu Vogel an den Futterstellen begünstigt.
An mein Futterhaus kommen keine Vögel - woran liegt das?
Sorgen braucht man sich keine zu machen. Wahrscheinlich finden die Vögel in der Natur oder an anderen Futterstellen genügend Nahrung. Allenfalls lohnt es sich, den Standort der Futterstelle einmal zu überprüfen.
Mein Vermieter / Nachbar verbietet mir, Vögel zu füttern - darf er das?
Als Mieter oder Mieterin darf man Vögel auf dem Balkon füttern, sofern die Nachbarschaft dadurch nicht übermässig in Mitleidenschaft gezogen wird und keine Tauben angelockt werden.
Weitere Informationen dazu finden Sie in der Sendung «Kassensturz» vom 21.02.2017.
Was soll ich füttern? Welches Futter ist geeignet?
Wenn Sie Kleinvögel füttern, so wählen Sie ein Futter aus, das möglichst der natürlichen Nahrung der Vögel entspricht. Für Körnerfresser wie Finken und Sperlinge sind dies Mischungen, die grösstenteils oder gänzlich aus Sonnenblumenkernen und Hanfsamen bestehen. Weichfresser wie Rotkehlchen kann man mit Haferflocken, zerhackten Hasel- und Baumnüssen, Äpfeln oder ungeschwefelten Rosinen füttern.
Ich habe im Garten / auf dem Balkon einen toten Vogel gefunden - was soll ich tun?
Bitte rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine E-Mail mit Foto und weiteren Angaben (z. B. Vogelfütterung ja/nein? Vogelbad ja/nein? Liegt der Vogel unterhalb einer Glasscheibe?) an info@vogelwarte.ch
Sollten Sie Kleinvögel füttern und innerhalb kurzer Zeit mehrere tote Vögel finden, so räumen Sie die Futterstelle ab. Weitere Informationen finden Sie in unserem Merkblatt.
Bei mir kommen nur Spatzen und Tauben ans Futterhaus, was soll ich tun?
Prüfen Sie Ihre Futtermischung. Manche Mischungen enthalten relativ viel Getreide – dieses wird meistens nur von Sperlingen und Tauben gefressen.
Wer Kleinvögel füttern will, sollte ein Futter auswählen, das möglichst der natürlichen Nahrung der Vögel entspricht. Für Körnerfresser wie Finken sind dies Mischungen, die ganz oder zu einem hohen Anteil aus ungeschälten Sonnenblumenkernen und Hanfsamen bestehen. Weichfressern wie Rotkehlchen füttert man Haferflocken, zerhackte Hasel- oder Baumnüsse, ungeschwefelte Rosinen oder Äpfel.