Insbesondere bei Arten des Kulturlands und der Feuchtgebiete kam es in den letzten Jahrzehnten zu teilweise dramatischen Bestandseinbussen. Bei typischen Gartenvogelarten besteht aber mehrheitlich kein Grund zur Sorge – die meisten Arten zeigten in den letzten drei Jahrzehnten schweizweit stabile oder sogar positive Bestandstrends.
Sieht man weniger Vögel in der Umgebung, so kann dies beispielsweise folgende Gründe haben:
- Veränderungen der Lebensraumqualität: Vögel schätzen Strukturen wie einheimische Sträucher, ältere Bäume, Wildstauden, Blumenwiesen, Asthaufen etc. Verschwinden diese mit der Zeit, so sinkt die Attraktivität des Gebiets für Vögel.
- Saisonale Aspekte:
- Nach der Brutzeit im Sommer kommen die Vögel in die Mauser (Phase des Gefiederwechsels). In dieser Zeit leben sie zurückgezogen und verhalten sich unauffällig. Durch das oft dichte Laub sind sie zudem schlechter zu entdecken als im Winterhalbjahr.
- Während der Brutzeit im Frühling sind Singvögel auf der Suche nach Insekten, um ihre Jungen damit zu füttern. Futterhäuser werden daher meist weniger stark besucht.
- In Jahren mit einem üppigen Angebot an natürlicher Nahrung (z. B. Beeren, Buchnüsschen, Eicheln) nutzen Vögel diese bevorzugt und kommen tendenziell seltener zu Futterstellen.
- In milden Wintern finden die Vögel mehr Nahrung als während Phasen mit Dauerfrost / geschlossener Schneedecke. In diesen Zeiten haben Vögel ein geringeres Interesse an einem Futterhaus.
- «Faktor Mensch»:
- Vögel sind frühmorgens am aktivsten und folglich am leichtesten zu bemerken. Veränderungen in unserem eigenen Lebensrhythmus können auch dazu führen, dass wir Vögel stärker oder weniger stark wahrnehmen.
- Kenntnisse: Wer die Gesänge und Rufe der verschiedenen Singvögel kennt, wird ihre Anwesenheit feststellen, auch wenn sich die Vögel gerade verstecken.
Wie Sie Ihren Garten für Vögel attraktiver machen können, erfahren Sie in unserem Merkblatt.