Die 17 Arten, die tiefer eingestuft werden konnten, lassen sich in drei Gruppen einteilen: Fünf Arten zeigen eine klare Bestandszunahme (Gänsesäger, Waldohreule, Uhu, Bienenfresser, Dohle). Bei sieben Arten hat sich der Rückgang verlangsamt oder ist der Trend leicht positiv, der Bestand aber nach wie vor klein. Darunter sind Arten wie der Kiebitz, für den intensive Fördermassnahmen laufen, oder Zwergtaucher und Rohrammer, die aber stark auf Pflegemassnahmen angewiesen sind. Bei fünf Arten ist die tiefere Einstufung auf die verminderte Gefährdung in Europa zurückzuführen (z. B. Weissstorch, Steinadler).
Externe Einflüsse können rasch dazu führen, dass die Gefährdung von Arten zunimmt, wie das Beispiel des Wanderfalken zeigt. Er war 2010 noch als potenziell gefährdet eingestuft worden, gilt nun aber als verletzlich. Dieser Art setzen vor allem illegale Verfolgung und zunehmende Störungen an den Brutplätzen zu.
Wie die differenzierte Analyse der Listen von 2010 und 2021 zeigt, hat sich die Gefährdungssituation der Brutvögel insgesamt weiter verschlechtert. Betroffen sind insbesondere Arten der Landwirtschafts- und Feuchtgebiete. Auch der Vergleich der Roten Liste mit den Nachbarländern weist auf die vergleichsweise starke Gefährdungssituation der Schweizer Brutvögel in diesen Gebieten hin.