Die Mehlschwalbe nistet vorwiegend an Gebäuden. Menschliche Tätigkeit und Toleranz sind deshalb für ihr Wohlergehen entscheidend. Die rechtliche Situation ist klar: Alle Schwalbenarten sind nach dem Jagdgesetz geschützt. Wer ihr Brutgeschäft stört, macht sich strafbar. Mehlschwalben bauen ihre Lehmnester in mühseliger Kleinarbeit und benutzen sie über mehrere Jahre. Ihre Nester sollen daher erhalten bleiben. Ist eine Entfernung nicht zu umgehen, darf dies nur im Winterhalbjahr geschehen, und es soll für Ersatz gesorgt werden.
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© Schweizerische Vogelwarte, Sempach, 2023
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Die häufigsten Fragen zum Thema
Bei mir verschmutzen Vögel mit ihrem Kot den Balkon, die Terrasse, den Sitzplatz, das Fensterbrett – was soll ich tun?
Ob und welche Massnahmen gegen Verschmutzungen sinnvoll und wirksam sind, hängt von den Umständen und der Vogelart ab. Nachfolgend finden Sie einige wichtige Punkte zusammengestellt. Bei weiteren Fragen empfehlen wir, per E-Mail oder Telefon mit uns Kontakt aufzunehmen.
Das Brutgeschäft der Vögel ist geschützt und darf nicht gestört werden.
- Bei Schwalbennestern kann unterhalb des Nests ein Kotbrett montiert werden (siehe Hilfe für die Mehlschwalbe und Hilfe für die Rauchschwalbe).
- Bei Storenkastenbruten hilft es unter Umständen, das Fensterbrett kurzzeitig mit Karton, Plastik- oder Alufolie abzudecken, die leicht gewechselt werden kann.
- Hinweise zum Umgang mit Nestern finden Sie in unserer Entscheidungshilfe.
Wenn Vögel stets am selben Ort am Gebäude ansitzen und die Stelle mit Kot verschmutzen, kann man versuchen, sich bewegende Elemente wie CD’s, gelbe Bänder etc. zu montieren. Aufgrund des Gewöhnungseffekts wirken diese Massnahmen aber oft nur kurzfristig.
An Stellen, wo der Kot stark stört, kann der Ansitz mit baulichen Massnahmen verhindert werden. Damit sich die Vögel nicht verletzen oder verheddern, müssen passende Systeme gewählt und diese professionell montiert werden (Verzicht auf scharfe Spikes, Netze, Leimfallen / Klebestreifen etc.).
Wir appellieren an Sie, die Vögel zu tolerieren. Gerade ältere, nischenreiche Häuser sind als Brutplätze sehr wertvoll – einige Vogelarten haben sich an diese Standorte angepasst und können nicht beliebig in Büschen oder Bäumen brüten. Durch Sanierungen und Umbauten verschwinden tagtäglich geeignete Nischen an Häusern.
Toleranz gegenüber gefiederten Nachbarn (Zeitschrift)
Ich möchte Schwalben fördern – was soll ich tun?
Am ehesten kann man Mehl- und Rauchschwalben helfen, indem man ihnen geeignete Brutplätze und gutes Nistmaterial oder Kunstnester zu Verfügung stellt, denn an beidem mangelt es mittlerweile an vielen Orten. Solche Massnahmen sind vor allem dort sinnvoll, wo Mehl- oder Rauchschwalben noch in der Nähe brüten.