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Ökologische Vernetzung im Walliser Chablais

Biodiversitätsfördernde Massnahmen im landwirtschaftlich genutzten Flachland der Rhone

Das Rhonetal ist eine ehemalige Auen- und Sumpflandschaft, die heute grösstenteils intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Im unteren Teil, nicht weit vom Genfersee entfernt, bieten die verfügbaren Flächen und die Bodenbeschaffenheit hohes Potenzial für eine ökologische Vernetzung mit echtem biologischem Mehrwert. In Partnerschaft mit den Landwirten vor Ort treffen wir Massnahmen zur Förderung der Biodiversität.

Bereich Förderung
Ressort Lebensraum Kulturland
Thema Artenförderung, Lebensraumförderung
Lebensraum Wiesen und Weiden, Ackerland, Feuchtgebiete
Projektstart 2014
Projektstatus laufend
Projektleitung Emmanuel Revaz
Projektregion Wallis

Details

Projektziele

Durch das Anlegen von ausreichend grossen, hochwertigen Biodiversitätsförderflächen wollen wir die Bestände von Brutvögeln im Kulturland wie dem Kiebitz (Vanellus vanellus) und der Feldlerche (Alauda arvensis) nachhaltig stärken und die Rückkehr von verschwundenen Arten begünstigen. Allgemein sollen die Situation für die Biodiversität im Kulturland auf regionaler Ebene und die Ökosystemleistungen für die Landwirtschaft verbessert werden. Der direkte und aktive Einbezug der Landwirtschaft ist ebenfalls ein wichtiger Schwerpunkt des Projekts.

Vorgehen

Seit 2014 wurden im Walliser Chablais vier ökologische Vernetzungsprojekte lanciert. Diese werden von der Walliser Aussenstelle der Vogelwarte beraten und betreut. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der quantitativen und qualitativen Aufwertung von Biodiversitätsförderflächen. In diesem Rahmen konnten gezielte Massnahmen zum Schutz des Kiebitzes entwickelt werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Umgebung von Les Rigoles de Vionnaz. Um dieses Flachmoor von nationaler Bedeutung soll eine grosse extensiv genutzte Pufferzone geschaffen werden, die den Kern der ökologischen Vernetzung bildet.

Bedeutung

Das untere Rhonetal hat aus ornithologischer Sicht sowohl für Brutvögel als auch für Zugvögel ein grosses Potenzial. So hat beispielsweise eine Habitatanalyse für den Steinkauz gezeigt, dass die Region sich sehr gut für eine Wiederbesiedlung durch diese Art eignet. Von Bedeutung ist auch die enge Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft, um wirklich nachhaltige Entwicklungen zu ermöglichen. In diesem Rahmen können innovative Ansätze entwickelt werden, wie Versuche mit dem Anbau von Nassreis, die Aussaat von regionalen Wiesen oder die Beweidung mit Wasserbüffeln.

Ergebnisse

Innert acht Jahren hat der Anteil der Biodiversitätsförderflächen im Flachland stark zugenommen und liegt nunmehr bei 13,5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Hochwertige Flächen wiederum erreichten 2021 einen Anteil von 5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche, gegenüber einem Anfangswert von unter 1 %. Die im Rahmen der Vernetzungsprojekte durchgeführten Massnahmen haben zu einer deutlichen Erholung der Kiebitzkolonie geführt. Auch die Bestände von Vogelarten wie Dorngrasmücke, Neuntöter, Schwarzkehlchen, Orpheusspötter und Sumpfrohrsänger haben zugenommen.

Projektpartner

Donatoren

Fachpublikationen

Mitarbeitende

Betroffene Vogelarten

Bluthänfling
Braunkehlchen
Dorngrasmücke
Feldlerche
Kiebitz
Nachtigall
Neuntöter
Orpheusspötter
Schafstelze
Schwarzkehlchen
Sumpfrohrsänger
Turmfalke
Wachtel
Weitere Ressourcen
Video
40% des oiseaux sont menacés en Suisse, surtout dans les milieux agricoles. La résistance s’organise (auf Französisch)
canal9.ch
Lebensraum Kulturland link
Ressort

Lebensraum Kulturland

Wir fördern eine wildtierfreundliche Landwirtschaft mit mehr hochwertigen und besser vernetzten Lebensräumen, sowie weniger Kunstdüngern und Pestiziden.

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