Dank diesen Aufwertungen zeigten zahlreiche Vogelarten beträchtliche Bestandszunahmen. Diese waren im Gebiet Widen deutlich positiver, dort also wo sich der höchste Anteil BFF befand. Untersuchungen zeigten, dass für einige Brutvogelarten mindestens 14 % naturnahe Flächen, wie qualitativ hochwertige BFF oder Flächen ausserhalb der landwirtschaftlichen Nutzfläche vorhanden sein müssen, um eine bestandssichernde Dichte zu gewährleisten. Trotz der Aufwertungen gab es aber auch Rückschläge: So kam für das Rebhuhn jede Hilfe zu spät und in neuster Zeit bricht der Bestand der Grauammer ein, obwohl er sich bis 2010 sehr positiv entwickelte.
Nebst der Landwirtschaft schaffen Bauprojekte immer wieder Herausforderungen: Mitten durch den Klettgau führt zum Beispiel das Trassee der Deutschen Bahn. Die Bahndämme waren ein besonders wertvoller Lebensraum, wo Neuntöter und Dorngrasmücken brüteten. Beim Ausbau der Linie auf Doppelspur wurde ein grosser Teil dieses Lebensraums zerstört. Dank dem Engagement der Vogelwarte und des lokalen Naturschutzes wurden inzwischen Kompensationsmassnahmen realisiert, mit der Folge, dass sich die Habitatqualität wieder verbesserte.
Die grossflächige ökologische Aufwertung einer Landschaft wie im Klettgau erfordert das Engagement und die Zusammenarbeit vieler verschiedener Akteure, in diesem Fall waren dies die Vogelwarte, Bäuerinnen und Bauern, Naturschützerinnen und Naturschützer sowie die kantonalen Behörden. Der Klettgau ist ein Vorzeigebeispiel für die ganze Schweiz, das belegt, dass Landwirtschaft und Ökologie durchaus Hand in Hand gehen können.