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Grünspecht
News - Kurzbeitrag

Vögel des Monats im Besuchszentrum: Spechte – Kletterkralle, Stützschwanz, Meisselschnabel und Schleuderzunge

Jeden Monat widmen wir uns einem besonderen Vogel, der uns mit seiner Schönheit und seinen faszinierenden Geschichten begeistert. Im April ist es eine ganze Familie: die Spechte. Mit den faszinierenden Anpassungen ihres Körperbaus sind sie an das Leben in der Vertikalen angepasst.

Der Körperbau der Spechte ist perfekt an die Lebensweise in Bäumen angepasst. Im Gegensatz zu vielen Vogelarten, die drei Vorder- und eine Hinterzehe haben, zeigen bei den Spechten zwei nach vorne und zwei nach hinten.  Eine Wendezehe an den Füssen und ein Stützschwanz mit verstärkten Federkielen ermöglichen ihnen, sich auch an senkrechten Stämmen festzuhalten und sich rasch und geschickt fortzubewegen. Der starke Schnabel ist vielseitig einsetzbar. Klopfend und hackend suchen die Spechte nach unter der Rinde versteckter Nahrung, mit rhythmischem Trommeln demonstrieren sie ihren Revieranspruch und mit gezieltem Hacken zimmern sie ihre Bruthöhlen ins Holz. Beim Bau von Nisthöhlen, der Suche nach Futter oder um Partner anzulocken schlagen die Vögel mit ihrem Schnabel mit einer Geschwindigkeit von rund 25 Kilometer pro Stunde bis zu zwanzigmal pro Sekunde – und um die 12’000-mal am Tag – gegen das Holz von Baumstämmen. Wieso kriegen Spechte keine Kopfschmerzen? Bislang nahmen Forschende an, die Schädelstruktur eines Spechts federe den Aufprall beim Klopfen ab. Eine neue Studie zeigt, dass es aber vor allem am äusserst kleinen und leichten Gehirn liegt.

Bemerkenswert ist auch die Arbeitsweise des Zungenapparates: Der Grünspecht hat mit 10 cm die längste Zunge aller Spechte: sie ist etwa vier mal so lang wie der Schnabel. Damit sich die Zunge im Schnabel nicht verknotet wird sie sie im Schädelinnern aufgerollt. Das Zungenbein des Spechtes ist ebenfalls stark verlängert und reicht um den Schädel herum. So kann der Specht die Zunge schnell herausschleudern. Mit der klebrigen und mit Borsten besetzten Zungenspitze klauben sie im Holz verborgene Insektenlarven heraus. Dank dieser speziellen Anpassung haben sie sich eine Nahrungsquelle erschlossen, die anderen Vögeln nicht zugänglich ist.

Früher begegneten uns Spechte regelmässig in der Sagenwelt, und selbst in der Heilkunde fanden Spechte Verwen­dung. So galt etwa in der alten deutschen Volksmedizin: «Bei Kopf­weh nimm das Nest eines Grün­spechtes, wenn die Jungen schon ausgeflogen sind, und binde es auf den Kopf, so verlierst du das Kopf­weh und bekommst es nie wieder». Zum Glück gibt es heute bessere Hausmittel.

Im Foyer unseres Besuchszentrums haben wir eine Auswahl an Exponaten ausgestellt, die Ihnen diese faszinierende Vogelfamilie näherbringen. Und für alle, die ein Stück dieser Faszination mit nach Hause nehmen möchten, hält unser Shop eine Auswahl an Artikeln bereit.

Besuchen Sie uns und lassen Sie sich von der Welt der Vögel verzaubern – Spechte und viele andere gefiederte Freunde warten auf Sie!

Events

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Besuchszentrum

Willkommen an der Vogelwarte

Eine interaktive Erlebnisausstellung, ein Vogelkino, ein mechanisches Theater zum Thema Vogelstimmen sowie der Naturgarten am Ufer des Sempachersees laden ein zu einem Ausflug in die einheimische Vogelwelt.

Zum Besuchszentrum

Im Beitrag erwähnte Vogelarten

Grünspecht
Buntspecht
Dreizehenspecht
Grauspecht
Kleinspecht
Mittelspecht
Schwarzspecht
Weissrückenspecht