Alles gut also? Mitnichten! Seit einigen Jahren ist der Bestand wieder rückläufig, sodass der Wanderfalke auf die Rote Liste gesetzt werden musste und neu als «verletzlich» gilt. Besonders gut dokumentiert ist der Sinkflug des Wanderfalken im Jurabogen, wo der Bestand in etwas mehr als den letzten 10 Jahren um rund 20 % zurückging, wie eine neue Studie der Vogelwarte basierend auf Daten engagierter Zählerinnen und Zählern zeigt.
Zu den Rückgangsursachen gehört die an sich erfreuliche Zunahme des Uhus, der ein natürlicher Fressfeind des Wanderfalken ist. Aber auch der Mensch macht dem schnellen Jäger zu schaffen. Ein zunehmendes Phänomen und entschieden zu bekämpfen ist die illegale gezielte Vergiftung, die in den letzten Jahren Schlagzeilen machte. Die Vogelwarte engagiert sich daher in der Arbeitsgruppe Wanderfalke, die von BirdLife Schweiz koordiniert wird. Aber auch Störungen durch Freizeitaktivitäten an Brutfelsen sind ein ernstzunehmendes Problem, denn sie können dazu führen, dass die Vögel ihre Brut aufgeben. Die Vogelwarte setzt sich mit Partnern dafür ein, Konflikte zwischen Erholungssuchenden und Felsbrütern wie dem Wanderfalken zu entschärfen, so dass wir auch in Zukunft die eindrückliche Balz der Wanderfalken erleben können.