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News - Medienmitteilung

Zu Tisch bei Familie Vogel

17. November 2020

Vögel füttern stellt für Herr und Frau Schweizer im Winter eine beliebte Beschäftigung dar. Für die Vögel ist die zusätzliche Nahrungsquelle oftmals willkommen. Damit die gut gemeinte Geste für die Vögel nicht zum Bumerang wird, muss die Fütterung fachgerecht erfolgen.

Sempach. – Wir Menschen empfinden den Winter oft als ungemütliche Jahreszeit; ganz besonders, wenn klirrende Kälte herrscht, der Wind über das Land peitscht oder längere Zeit Schnee liegt. Rasch denken wir dann auch an unsere gefiederten Freunde und beschliessen, die Vögel mit Futter zu unterstützen. Dabei taucht immer wieder die Frage auf, wie man dies am besten umsetzt.

Wann füttern?

In Zeiten mit Nahrungsmangel, also vornehmlich bei geschlossener Schneedecke, Eisregen oder Dauerfrost, kann die Zufütterung für Kleinvögel eine Überlebenshilfe darstellen.
Am besten füllt man das Futter abends rund 2 Stunden vor der Dämmerung auf, wobei nur so viel Futter eingefüllt werden sollte, dass es für 24 Stunden reicht.

Wie füttern?

Auch bei der Vogelfütterung ist Hygiene angezeigt. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Auswahl eines passenden Futterhauses. Da es Krankheitserreger gibt, welche mit dem Kot von Vogel zu Vogel übertragen werden können, darf der Kot nicht in Kontakt mit dem Futter kommen. Es empfehlen sich daher vor allem Futterhäuser mit schmalen Krippen oder säulenförmige Futterautomaten. Das Gemisch aus Körnerresten und Kot, welches unter Futterhäusern jeweils anfällt, sollte regelmässig weggeräumt werden.
Wenn sich Vögel an einer Futterstelle versammeln, bleibt dies auch den Fressfeinden wie beispielsweise Katzen nicht verborgen. Damit die gut gemeinte Fütterung nicht zur Henkersmahlzeit wird, sollte die Futterstelle an einem übersichtlichen Ort platziert sein. Dennoch sind Zufluchtsorte wie Sträucher oder Bäume in der Nähe der Futterstelle wichtig, dies allerdings mit einem Abstand von ca. 2 bis 5 Metern, sodass die Übersicht gewährleistet ist.

Was füttern?

Das Futter sollte möglichst der natürlichen Nahrung der Vögel entsprechen. Für Finken, Sperlinge und andere Vogelarten, welche sich von Körnern und Sämereien ernähren, empfehlen sich Mischungen mit einem hohen Anteil an Hanfsamen oder Sonnenblumenkernen.
Ein Futterhaus wird jedoch nicht nur von Körnerfressern besucht. Auch sogenannte Weichfresser, darunter Amsel und Rotkehlchen, bedienen sich an einer Futterstelle. Ihnen kann man Äpfel, Weinbeeren, Haferflocken oder gehackte Baumnüsse anbieten.

Welchen Wert hat die Vogelfütterung?
  • Der grosse Wert der Vogelfütterung liegt insbesondere in den schönen Beobachtungen, welche ein Futterhaus ermöglicht. Getreu dem Spruch „was man liebt, das schützt man“ kann so der Grundstein für ein Natur- und Umweltbewusstsein gelegt werden.
  • In Zeiten mit Nahrungsmangel kann eine Futterstelle gewissen Kleinvögeln zudem das Überleben erleichtern. Diese gehören jedoch zu Arten, welche nicht gefährdet sind.
  • Seltene oder gefährdete Vogelarten lassen sich mit einem Futterhaus nicht fördern, denn sie kommen kaum an die Futterstellen. Für den Schutz einer artenreichen Vogelwelt sind deshalb vielfältige Lebensräume, welche auch den Insektenfressern im Sommer genügend Nahrung bieten, vorrangig.
Weitere Informationen

Merkblatt «Fütterung von Kleinvögeln»: www.vogelwarte.ch/fuetterung-von-kleinvoegeln
Die häufigsten Gäste an der Futterstelle: www.vogelwarte.ch/voegel-am-futterhaus

Vogelwarte-Futterhäuser

Futterhäuser, die allen Anforderungen entsprechen, können montiert oder als Bausatz bei der Schweizerischen Vogelwarte bestellt werden. Sie werden in geschützten Werkstätten der Stiftung Brändi aus FSC-zertifiziertem Holz hergestellt.
www.vogelwarte.ch/de/shop/nisthilfen-und-futterhaeuser