Yverdon-les-Bains. – Watvögel, zu denen die Schnepfen und Regenpfeifer gehören, sind nur etwa starengross, legen während des Zugs aber mehrere Tausend Kilometer zurück und vollbringen damit wahre Meisterleistungen. Im Frühling und Herbst überqueren sie zu Tausenden auch die Schweiz.
Dabei sind gute Raststätten unentbehrlich, denn sie bieten Nahrung und Ruhe. Wie wir Menschen auch, brauchen die Vögel auf ihren Reisen zwischendurch eine Pause, um zu fressen, sich zu putzen und sich zu erholen. Umso mehr, weil sie im Gegensatz zu uns diese beschwerliche Reise über mehrere Tausend Kilometer aus eigener Kraft zurücklegen! Die meisten Watvögel bevorzugen zum Rasten flache Gewässer und feuchten, weichen Boden, in welchem sie nach Insekten und Würmern stochern können. Diese Raststätten sind in der Schweiz jedoch rar geworden, da Flüsse begradigt, Feuchtbiotope entwässert, Seen reguliert und feuchte Böden für die Landwirtschaft trockengelegt wurden.
Um dies zu ändern, werden in Yverdon von August bis Oktober 5 Hektar Kulturland vorübergehend geflutet. Landwirte, Vogelschützer und die Stadtbehörden arbeiten seit 2015 Hand in Hand, um als gute Gastgeber den Watvögeln auf dem Zug einen guten Rastplatz anzubieten. Das Projekt wird namentlich von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach, der Gesellschaft „Nos Oiseaux“, dem Verein CH Club 300, der Stiftung Montagu, der Stadt Yverdon, dem Kanton Waadt und dem Bund unterstützt.