Katzen sind mit bis zu 430 Individuen/ km2 die mit Abstand häufigsten Beutegreifer im Schweizer Siedlungsraum. Beim Rotfuchs, dem häufigsten wilden Raubtier, sind es rund 10 Individuen/ km2. Diese enorme Dichte an Katzen führt dazu, dass jedes Jahr unzählige Vögel von Katzen erbeutet werden, die Schätzungen gehen von bis zu 300 000 Opfern pro Frühlingsmonat aus.
In einer neuen Studie haben Forschende von SWILD und der Vogelwarte untersucht, ob sich der Jagderfolg von Katzen auf Vögel durch farbige Halskrausen und Glöckchen reduzieren lässt und ob diese Massnahme bei den Katzen und den Halterinnen und Haltern auf Akzeptanz stösst. Die Studie wurde mit 31 Katzen aus 26 Haushalten durchgeführt. Dabei trugen die Katzen abwechselnd die Halskrause mit oder ohne Glöckchen oder nichts von beidem. Im Lauf der Studie brachten die Katzen insgesamt 40 Vögel nach Hause, zwei Drittel davon waren Haussperlinge und Kohlmeisen. Bei Katzen mit farbiger Halskrause war der Jagderfolg um 37 % geringer als bei der Kontrollgruppe, ob die Katze ein Glöckchen trug, spielte jedoch keine Rolle. Dafür sank der Jagderfolg auf Säugetiere um rund 60 %, wenn die Katze eine Halskrause mit Glöckchen trug.