Diese zeigte, dass der Fortpflanzungserfolg und vor allem die Überlebensrate ausgewachsener Bartgeier im Kerngebiet höher war als in der Peripherie, sodass die Population dort auch stärker wuchs. Das Modell zeigt, dass sich die Alpenpopulation in zehn Jahren verdoppeln wird. Steigt jedoch die Sterblichkeitsrate im Kerngebiet schon nur um 2 Prozent, was rund sechs bis acht zusätzlichen Todesfällen pro Jahr entspricht, ist dieses Populationswachstum bereits stark infrage gestellt. Im Gegensatz zum Kerngebiet ist die Population in der Peripherie in der aktuellen Phase von weiteren Freilassungen abhängig.
Durch die Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen ist es gelungen, eine sich selbst erhaltende Population mit hohem Fortpflanzungserfolg und hoher Überlebenswahrscheinlichkeit zu etablieren. Besonders wichtig ist es, potenzielle Todesursachen zu vermeiden. In der Peripherie sind die Verringerung der aktuellen Sterblichkeitsrate und die Steigerung des Fortpflanzungserfolgs unerlässlich, um eine selbsterhaltende Population unabhängig von Auswilderungen zu erreichen.