„Unsere Daten zeigen, dass sich die Brutzeit im Schnitt um rund sechs Tage pro zusätzlichem Grad im Frühling nach vorn verschiebt, aber im Sommer um über vier Tage pro Grad verkürzt“, erklärt Erstautorin Carole Niffenegger. „Das bedeutet: Ein früherer Start bringt nicht mehr Zeit für eine zweite Brut.“ Besonders beunruhigend: Trotz Anpassung der Brutzeit an die Umweltbedingungen stieg die durchschnittliche Temperatur während der Brutzeit um 0,8 Grad – weniger als der allgemeine Temperaturanstieg im Sommer, aber dennoch spürbar. Das bedeutet, dass der Schneesperling seinen Brutzeitpunkt nicht ganz an die sich verändernden Umweltbedingungen anpassen kann. Deshalb fehlt vermutlich die Nahrung für die Jungen, und er wird in höhere Lagen gedrängt.
Der Lebensraum ist aber gegen oben begrenzt. Wenn wir den Schneesperling bewahren möchten, für den die Schweiz eine hohe internationale Verantwortung hat, müssen wir den Klimawandel bekämpfen und die nahrungsreichen, kurzrasigen, alpinen Wiesen erhalten, wo der Schneesperling erfolgreich Junge aufziehen kann.