Unser Wissen über Zugvögel und die Interaktionen mit ihrer Umwelt war bisher weitgehend auf die europäischen Brutgebiete beschränkt. Während in Europa zahlreiche Studien zu Lebensraumnutzung, Ernährung, Brut und Zugverhalten von Zugvogelarten durchgeführt wurden, sind solche Erhebungen aus Nicht-Brutgebieten für viele Arten deutlich seltener.
Dabei verbringen viele Zugvögel mehr Zeit auf dem Zug und im Winterquartier als im Brutgebiet. Um Zugvögel effektiv schützen zu können, ist es daher umso wichtiger, mehr über ihr Leben ausserhalb Europas zu erfahren. Gerade die Nahrung spielt auf dem Zug eine entscheidende Rolle, denn Langstreckenzieher müssen grosse Distanzen überwinden und benötigen daher viel Energie, die sie entweder in den Rastgebieten zu sich nehmen müssen oder in Form von Fettreserven verwenden.
Dank neuer Technologien ist es möglich, die Nahrungszusammensetzung der Vögel aus Kotproben zu bestimmen, indem DNA-Fragmente der Beutetiere identifiziert werden. Dieses sogenannte Metabarcoding kann die Vogelwarte in ihrem eigenen Labor durchführen.