Wie viele Naturjuwelen liegt Rénalo versteckt und ist schwer zugänglich. Diesen Hang nutzte die bäuerliche Bevölkerung des Tals bis Mitte des 19. Jahrhunderts für Wanderviehzucht und eine landschaftsangepasste Bewirtschaftung. So entstand eine vielfältige Kulturlandschaft mit einem Mosaik aus Wäldern, Mähwiesen, Obstbäumen, Hecken, ausgedehnten Weiden, Trockenmauern und Kastanienwäldern. Die allmähliche Abwanderung in der Nachkriegszeit und die Aufgabe der extensiven Landwirtschaft führten zu einem raschen Vordringen des Waldes und zum Verlust wertvoller Lebensräume.
In Rénalo finden sich heute nur noch Überreste von Kastanienwäldern, Niederwäldern, Ruinen von Gebäuden, Trockenmauern und kleinen Terrassen. Prächtige, jahrhundertealte Kastanienbäume voller Höhlen und Nischen, Totholz und interessante Strukturen verschwinden im dunklen, von Buchen dominierten Wald. Dabei wären diese Mikrohabitate von grosser Bedeutung für die gesamte Tierwelt.