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Aufschwung für die Vogelwelt

Ein partnerschaftliches Programm zur Förderung der Vögel

 

© Markus Jenny

Vögel brauchen Fläche!

Vögel benötigen Lebensraum in ausreichender Menge und Qualität. Hier setzt das neue Rahmenprogramm « Aufschwung für die Vogelwelt » an. Mithilfe unserer Partner führen wir Projekte zur Aufwertung und langfristigen Sicherung von Lebensräumen in der ganzen Schweiz durch.

Worum geht es?

Der Schweizer Brutvogelatlas 2013–2016 hat deutlich gezeigt, dass viele einheimische Vogelarten mit etwas höheren Ansprüchen an ihren Lebensraum weiter zurückgedrängt werden. Die Vogelwarte hat daraus den dringlichen «Handlungsbedarf in 11 Punkten» abgeleitet. Ein zentrales Anliegen dabei ist es, den Vögeln mehr Lebensraum zur Verfügung zu stellen.

 

 

Die Lage ist ernst

Die Lage ist ernst für die Vögel in unserem Land. Lebensraumverlust ist eine der grössten Gefahren für die Vogelwelt. Lebensraumverlust entzieht den Vögeln die Existenzgrundlage.

Tag für Tag wird in der Schweiz Natur zerstört. Der Lebensraum der Tier- und Vogelwelt schwindet. Viele Vogelbestände schrumpfen. Die Vögel, die Biodiversität insgesamt, brauchen mehr Raum – Lebensraum. Es reicht nicht mehr, das noch Vorhandene in Schutzgebieten zu bewahren. Viele Schutzgebiete sind durch Infrastrukturprojekte gefährdet oder werden durch die benachbarte, intensiv genutzte Landschaft negativ beeinflusst (Dünger, Luftschadstoffe etc.). Es braucht neue Lebensräume für die Natur – Lebensraum aus Menschenhand.

«Mit dem richtigen Coaching gelingt der Aufschwung für die Vogelwelt.»

Hans Peter Latour
Kult-Trainer

40% der Brutvögel sind bedroht!

Von den rund 200 Brutvogelarten der Schweiz sind mehr als die Hälfte bedroht oder potenziell gefährdet und auf der Roten Liste Brutvögel aufgeführt, die nach den Kriterien der IUCN erstellt wird.

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legende-1 nicht gefährdet (LC)
legende-2 potenziell gefährdet (NT)
legende-3 verletzlich (VU)
legende-4 stark gefährdet (EN)
legende-5 vom Aussterben
bedroht (CR)
legende-6 in der Schweiz
ausgestorben (RE)

Handeln, jetzt!

Gemeinschaftlich, grossflächig und professionell

© Markus Jenny

Mitmachen

Diese Lebensraumverluste lassen sich zumindest teilweise rückgängig machen. Die Vogelwarte kennt die Rezepte und hat sie erprobt. Jetzt sollen sie gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern landesweit und grossflächig umgesetzt werden: dies bringt Aufschwung für die Vogelwelt!

Partnerschaften gesucht!

Kantone, Gemeinden, Vereine, Stiftungen, Besitzer von Privatland und Landbewirtschaftende – überhaupt alle, die Land besitzen oder über seine Nutzung langfristig bestimmen können – laden wir ein, aktiv zu werden und mitzumachen. Unsere Hauptkriterien sind folgende:

Grosse Fläche
mind. 3 ha (30 000 m2)

Langfristigkeit ist garantiert
mind. 6 Jahre

Mehrwert für die Vogelwelt
Zielarten sind definiert und eine Erfolgskontrolle geplant

Unser Programm konzentriert sich auf konkrete Massnahmen auf der Ebene der verschiedenen natürlichen Lebensräume. Die Landschaft soll wieder lebensfreundlich für die Vögel werden und ihnen alle Lebensgrundlagen bieten. Je nach Bedarf, soll sie neu gestaltet, neu bepflanzt, naturnah unterhalten und gepflegt und langfristig gesichert werden.

Obwohl es sich um ebenfalls wichtige Aufgaben des Naturschutzes handelt, werden Nistkastenaktionen, Sensibilisierungs- und Umweltbildungsprojekte, Kampagnen oder die Erarbeitung von Landschafts-Konzepten u. ä. nicht durch das Programm unterstützt.

«Der Plan für den Aufschwung der Vogelwelt verdient Gold.»

Michelle Gisin
Olympiasiegerin

Kontakt

«Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.»

Petra Horch & Arnaud Barras
Leiterin & Mitarbeiter des Programms
«Aufschwung für die Vogelwelt»
Bereich Förderung

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf über das Formular oder schicken Sie ein Projektdossier direkt an aufschwung@vogelwarte.ch.

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Vielfältige Lebensraumaufwertungen

Unterschiedliche Partner, unterschiedliche Projekte

© Jean-Nicolas Pradervand

Projekte

Eine Auswahl von Projekten, die wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern erfolgreich lanciert haben. Laufend werden neue Projekte ergänzt.

Kastanienhain St. Gingolph
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Aufwertung eines historischen Kastanienhains auf über 20 Hektar oberhalb des Dorfes St-Gingolph im Wallis.

Dieses 2019 gestartete Projekt der Burgergemeinde und privater Eigentümer zielt darauf ab, eine historischen Selve aufzuwerten, wo die Edelkastanien nach der Nutzungsaufgabe langsam abstarben. In erster Linie geht es darum, die vorhandenen Kastanienbäume wieder ans Licht zu bringen, sowie lokale und robuste Sorten zu pflanzen. Hinzu kommen die Aussaat einer Blumenwiese mit der Heublumen-Methode, die Schaffung von Strukturen für Kleintiere und das Anbringen von Nistkästen. Zusätzlich zu ihrer finanziellen Unterstützung hat die Vogelwarte zur Ausarbeitung des Teils "Biodiversität" beigetragen und gewährleistet eine langfristige Überwachung der Vogelwelt. Die Umsetzung der Massnahmen, die in Etappen und Sektoren geplant ist, wird sich über 21 ha erstrecken und bis 2027 andauern.

© Emmanuel Revaz
© Emmanuel Revaz
© Emmanuel Revaz
© Emmanuel Revaz
St-Gingolph (VS)
2019-2027 (Umsetzung), unbeschränkt (Pflege und Unterhalt)
Burgergemeinde St-Gingolph und Private
Grauschnäpper, Gartenrotschwanz, Wiedehopf, Zwergohreule

Weitere Infos

Felsensteppe Leuk
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Einführung eines nachhaltigen und extensiven Beweidungssystems auf dem Südhang von Leuk, um eine offene Landschaft von hohem Wert für spezialisierte Arten zu erhalten.

Die Vielfalt der inneralpinen Felsensteppe in der Gemeinde Leuk ist weithin bekannt. Was die Vogelwelt betrifft, so ist dieser Lebensraum einer der einzigen Brutstandorte in der Schweiz für bestimmte Raritäten (z.B. Brachpieper, Weissbartgrasmücke) und beherbergt zudem ein breites Spektrum an häufigeren, aber dennoch bedrohten Arten. Da diese Flächen ausserhalb der landwirtschaftlichen Nutzfläche liegen, sind sie durch Nutzungsaufgabe und Verlust des ökologischen Wertes durch Verbuschung gefährdet. Die Vogelwarte unterstützt daher den Naturpark Pfyn-Finges beim Bau von fixen Koppeln mit Holzpfosten und der Koordination der extensiven Beweidung durch verschiedene Nutztierrassen, die lokalen Bewirtschaftern gehören. Brutvögel werden auch durch die Vogelwarte kartiert, um zu beurteilen, ob die Beweidung die erhofften positiven Effekte bringt.

© Naturpark Pfyn-Finges
© Naturpark Pfyn-Finges
© Naturpark Pfyn-Finges
© Arnaud Barras
Leuk (VS)
2020-2028 (verlängerbar)
Naturpark Pfyn-Finges
Heidelerche, Ziegenmelker, Zippammer, Brachpieper

Weitere Infos

«Wald-Weide-Mosaik» Rehhagweid
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Schaffung gestufter, geschwungener Waldränder am Rande einer Trockenweide im schönen Oberbaselbiet.

Wenn ein Wald und eine Weide eng miteinander verzahnt sind, entsteht eine Übergangszone, die für spezialisierte Pflanzen- und Tierarten von hohem Wert ist. Genau darauf zielt dieses Projekt auf den Höhen von Langenbruck ab, indem es Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Naturschutz miteinander verbindet. Am Ende soll ein Mosaik aus Magerweiden, buchtigen Waldrändern mit Saumvegetation, lichten Waldflächen, Einzelbäumen, Strauchgruppen und Kleinstrukturen entstehen. Wechselfeuchte Tümpel erhöhen noch das Angebot an Lebensräumen für Amphibien und Insekten. Der "Forstbetrieb Frenkentäler" übernimmt die Umsetzung und setzt sich langfristig dafür ein, das geschaffene Lebensraummosaik durch gezielte Pflege zu erhalten. Die wiedereröffneten Flächen werden zudem vom lokalen Bewirtschafter als extensive Weide genutzt. Neben der finanziellen Unterstützung der Massnahmen begleitet die Vogelwarte das Projekt mit einem Vogel-Monitoring, um den Unterhalt bei Bedarf anpassen zu können.

© Simon Czendlik
© Simon Czendlik
© Arnaud Barras
© Arnaud Barras
Langenbruck (BL)
2021-2024 (Umsetzung und Pflege), unbeschränkt (Unterhalt)
Forstbetrieb Frenkentäler
Baumpieper, Neuntöter, Gartenrotschwanz, Spechte

Mehr erfahren

Hochmoor «la Châtagne»
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Schaffung von Tümpeln und Wiedervernässung eines degradierten Hochmoors im Kanton Neuenburg.

Dieses durch den Torfabbau im 20. Jahrhundert stark veränderte Hochmoor im Tal von «La Brévine» trocknete allmählich aus und wurde von zahlreichen Weiden kolonisiert. Damit hatte es seine Attraktivität für die moortypische Flora und Fauna verloren. Im Jahr 2020 konnte Pro Natura Neuchâtel diese 5 Hektar grosse Parzelle erwerben. Ziel war es, das verbuschte Moor auszulichten, den Wasserabfluss zu verlangsamen, um den torfigen Boden wieder zu vernässen, und rund zehn Tümpel neu zu schaffen. Die Vogelwarte begleitete und kofinanzierte die Umsetzung der Massnahmen und ist für die Überwachung der Vogelwelt zuständig. Die Abteilung für Fauna, Wald und Natur (SFFN) des Kantons Neuenburg organisiert ihrerseits ein Monitoring der Libellen, von denen mehrere seltene Arten von den Massnahmen profitieren dürften.

© Arnaud Barras
© Arnaud Barras
© Arnaud Barras
© Yvan Matthey
La Brévine (NE)
2021-2022 (Umsetzung), 2021-2026 (Unterhalt und Pflege; verlängerbar)
Pro Natura Neuchâtel & SFFN Neuchâtel
Fitis, Gartengrasmücke, Weidenmeise, Limikolen

Weitere Infos

Monte Rénalo
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Auflichtung eines ehemals lichten Waldes und Renaturierung von Wiesen und Weiden, sowie der wertvollen Waldränder die sie verbinden, in Rénalo im Tessiner Centovalli.

Ein ehemals beweideter und lichter Wald, der sich nach mehrjährigem Stillstand verdichtete, wird durch selektiven Holzschlag wieder aufgelichtet. Die bewaldeten Wiesen, die Trockenmauern und die alten Kastanienbäume werden aufgehellt und aufgewertet. Auf den angrenzenden Wiesen werden junge Kastanienbäume und hochstämmige Obstbäume gepflanzt und gestufte Waldränder mit einheimischen Sträuchern sowie verschiedene Strukturen und Lebensräume (Holz- und Steinhaufen, Ruderal- und Kahlflächen) geschaffen. Das auf den Wiesen gemähte Heu wird in traditionell geformten Haufen, im Tessiner Dialekt Mèda genannt, liegen gelassen, welche einen wertvollen Lebensraum für verschiedene Insekten und Baumaterial für die Nester vieler Vögel bieten. Auch Nistkästen für Vögel und Unterschlüpfe für Fledermäuse werden angebracht. Die Schweizerische Vogelwarte finanziert und begleitet das Projekt mit einem Monitoring, um den Nutzen der durchgeführten Massnahmen zu überprüfen.

© Nicolas Sironi
© Nicolas Sironi
© Nicolas Sironi
© Arnaud Barras
© Arnaud Barras
Centovalli (TI)
2022 – 2026 (verlängerbar)
Betrieb « Ul Fulett »
Gartenrotschwanz, Halsbandschnäpper, Ziegenmelker, Wendehals, Kleiner Abendsegler
Artenhotspot Müstair – Sta Maria
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Gemeinde:  Val Müstair (GR)
Partner:  Biosfera Val Müstair 
 Ziele: 

Pflege und Aufwertung von trockenen Wald-, Wiesen- und Weidestandorten für Felsenfalter Chazara briseis und weitere Trockenspezialisten

 Laufzeit: 2020-2024 (NFA), verlängerbar
Schmetterlingsförderung im Hörnental
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Gemeinde: Fischenthal/Bauma (ZH)
Partner:  Verein Schmetterlingsförderung im Kanton Zürich
Ziele: Die aktuell durch geschlossene Nadelbaumplantage getrennte Kulturlandschaft wird für Schmetterlinge und viele weitere Tier- und Pflanzenarten, darunter Vogelarten des lichten Waldes, wieder miteinander vernetzt. Zielbild ist ein Mosaik von lichten, strukturreichen Wäldern, einzelbaumbestandenen Blumenwiesen und dichteren Waldstücken. 
Laufzeit: 2022 – 2032
Ein flächiger Hochstammobstgarten am Hauenstein
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Gemeinde: Hauenstein (SO)
Partner:  Betrieb Mattenhof
Ziele: Der bestehende Obstgarten, der auf einer Geländeterrasse im Solothurner Jura liegt, wird durch hunderte neue Hochstamm-Obstbäume (v.a. ProSpecieRara-Sorten) verdichtet und ergänzt. Die Anlage von vielen Kleinstrukturen sowie eine extensive Beweidung schaffen einen strukturreichen Lebensraum für Vogelarten wie Gartenrotschwanz, Goldammer, Neuntöter und viele weitere der baumbestandenen Landschaft.
Laufzeit: 2022 – 2041
Limikolenförderung Kaltbrunner Riet
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Gemeinde: Kaltbrunn, Benken, Uznach (SG)
Partner:  Pro Natura St. Gallen-Appenzell
Ziele: Das Schutzgebiet «Kaltbrunner Riet» wird für die Limikolen und andere Gastvögel, welche vertikale Strukturen meiden, aufgewertet, indem die heute bestehenden Baumhecken zu niederen bis mittelhohen, arten- und strukturreichen Hecken mit einzelnen Biotopbäumen umgestaltet werden.
Laufzeit: 2022 – 2027, verlängerbar

cta

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Flyer

Laden Sie jetzt den Flyer über das Projekt «Aufschwung für die Vogelwelt» direkt als PDF herunter.

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