Die Grauammer bewohnt die Landwirtschaftsgebiete des Schweizer Mittellandes. Um zu überleben, braucht sie qualitativ hochwertige Biodiversitätsförderflächen, insbesondere Buntbrachen und spät gemähte Extensivwiesen, die an geeigneten Orten in der Landschaft platziert sind und Strukturen wie Buschgruppen oder Einzelbäumen in der Nähe aufweisen. Dort baut die Grauammer ihr Nest am Boden im Brachland, in Wiesen und seltener auch in Kulturen.
In den vergangenen Jahrzehnten ist ihr Bestand dramatisch zurückgegangen, so dass sie heute in der Schweiz als vom Aussterben bedroht gilt. Die letzten Schätzungen gehen von nur noch rund 200 singenden Männchen im ganzen Land aus. Drei Viertel des Schweizer Grauammerbestands konzentrieren sich dort, wo Massnahmen zu ihrer Förderung umgesetzt werden. Dazu gehören die Champagne genevoise, wo sich die Vogelwarte und ihre lokalen Partner seit über 30 Jahren für die Aufwertung von Lebensräumen in der Landwirtschaft einsetzen, und das Grosse Moos in den Kantonen Bern und Freiburg, wo BirdLife Schweiz ein Projekt zur Erhaltung der Art durchführt.