© Marcel Burkhardt
Der Anblick eines Storchs im Schnee ist ungewohnt, denn als typischer Zugvogel verbringt der Weissstorch die kalte Jahreszeit normalerweise in Afrika. Dennoch gibt es immer wieder Beobachtungen von in der Schweiz überwinternden Störchen.
Der Weissstorch ist ein Zugvogel, der den Winter in Afrika (oder Südspanien) verbringt. Er verlässt die Schweiz zwischen Mitte Juli und Mitte Oktober und kehrt im März oder April zurück.
Trotzdem kann man gelegentlich zwischen November und Februar in der Schweiz freilebende Störche beobachten.
Diese im Herbst nicht weggezogenen Störche gehen grösstenteils auf ein Wiederansiedlungsprojekt zurück. Dieses wurde ab 1950 vom Storchenstützpunkt in Altreu SO aus gestartet, nachdem die ursprüngliche Population in der Schweiz erloschen war. Die überwinternden Störche leben normalerweise ganzjährig in der Nähe früherer Auswilderungsorte. Gelegentlich unternehmen sie aber ausgedehnte, oft wochenlange Ausflüge und gelangen dabei manchmal weit in Alpentäler hinein.
Es ist ein erklärtes Ziel von Storch Schweiz und anderen Schutzorganisationen, die Weissstörche von menschlicher Betreuung möglichst unabhängig zu machen. Deshalb sollte man auf das Füttern verzichten.
Auch wenn der Anblick eines Weissstorchs im Winter eher ungewöhnlich ist, besteht aus folgenden Gründen kein Bedarf für ein Eingreifen:
Auch wenn ein Storch im Winter ausnahmsweise einen stark geschwächten Eindruck macht, versuchen Sie nicht, ihn einzufangen! Er ist ein Wildvogel, der sich heftig zur Wehr setzen und einem mit seinem Schnabel schlimme (Augen-)Verletzungen zufügen kann.
Eine Meldung ist normalerweise nicht nötig. Bei einem offensichtlich verletzten Storch sollte jedoch die Wildhut oder die kantonale Jagdverwaltung benachrichtigt werden. Weitere Auskünfte zum Weissstorch sind auch bei der Geschäftsstelle von Storch Schweiz erhältlich.
Storch Schweiz, Schweizerische Gesellschaft für den Weissstorch, Postfach 36, 4936 Kleindietwil, Tel. 062 965 29 26, storch-schweiz@bluewin.ch
© Schweizerische Vogelwarte & SVS/BirdLife Schweiz, Sempach & Zürich, 2013.
Autor: Matthias Kestenholz
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